Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Vermummte werfen vom Dach der Reitschule aus eine vorbeifahrende Autopatrouille mit Flaschen.
Ein Unbekannter nähert sich einem Polizisten der Bike-Control und zieht ihm eine Flasche über den Kopf.
Ein Unbekannter greift in der Reitschule eine Person mit einer abgebrochenen Flasche an und verletzt diese am Hals schwer. Die Polizei erfährt nur davon, weil diese ins Spital eingeliefert werden muss. Die danach eingeleitete Spurensicherung am Tatort verweigern die Reitschul-Betreiber.
Dies ist nur eine Kostprobe der Vorfälle, die die Regionalpolizei Bern im aktuellen siebenseitigen Bericht zu den «Vorkommnissen bei der Reitschule im Jahr 2015» auflistet. 42 Fälle von Gewalt und Drohungen gegen Beamte kommen da zusammen. Auf den Magen schlägt der Polizei offenbar auch die fehlende Kooperation, wie Martin Willi, Chef der Regionalpolizei Bern, betont. Auch wenn immer wieder einzelne Straftäter ermittelt werden könnten, sei dies in der Regel äusserst schwierig und aufwändig, weil seitens der Betreiber der Reitschule die Arbeit der Polizei aktiv behindert werde. Er fordert: «Das Gewalt- und Aggressionspotenzial im Raum Reitschule darf nicht weiter unterstützt und muss endlich eingedämmt werden.»
Eigentlicher Zündstoff birgt ein nur am Rande erwähnter Vorwurf: So soll die Reitschule gezielt Schulungen durchgeführt haben, um die Polizeieinsätze zu stören. «Es handelt sich um mehrere solche Veranstaltungen. Dies wurde uns – unabhängig voneinander – von verschiedenen Reitschulbesuchern bestätigt», so Kapo-Sprecher Christoph Gnägi gegenüber 20 Minuten Online.
Die Mediengruppe der Reitschule wehrt sich gegen den Vorwurf. Solche Kurse habe es nie gegeben. Sie weiss aber von einer Veranstaltung des vergangenen Jahres mit dem Titel «Was tun wenn's brennt?». Wo diese stattfand und wer sie durchgeführt hat, ist ihr aber unbekannt. Tatsächlich kursiert im Netz ein Dokument mit Massnahmen, um die Reitschule zu «schützen» und die Polizei zu stören. Autor ist die Antira, welche sich mit Aktionen gegen Rassismus einsetzt.
Fest steht: Der Bericht spielt vor allem der SVP und ihrer Initiative «Keine Steuergelder für die Berner Reithalle» in die Hände. SVP-Stadtrat Henri-Charles Beuchat war es denn auch, der bei der Stadt ein Akteneinsichtsgesuch gestellt und das Papier nun öffentlich macht. Laut dem «Bund» fordert er, dass der Gemeinderat nun endlich repressive Massnahmen bis hin zur temporären Schliessung ergreift. (rwy)
Horrorkabinett #Reitschule - hier schwarz auf weiss - bin schockiert Polizeibericht 2015 Retischule.pdf - https://t.co/BDKh9OrlNK
— Beuchat Henri (@HenriBeuchat) 28. Juni 2016