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Krawalle in Bern: Ausschreitungen gehen auch am Abend weiter

Am Mittwochabend gingen in Bern dutzende Personen auf die Strasse.
Am Mittwochabend gingen in Bern dutzende Personen auf die Strasse.Bild: facebook/raumraub

Krawalle in Bern: Angriffe sind für den Polizeiverband «absolut inakzeptabel»

23.02.2017, 04:5023.02.2017, 16:13
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Nach der Räumung eines besetzten Hauses in der Stadt Bern ist es bei einem Protestumzug vom Mittwochabend zu massiven Sachbeschädigungen gekommen. Der Sachschaden wird auf mehrere zehntausend Franken geschätzt.

Aus dem Umzug heraus seien zahlreiche Sprayereien verübt sowie Schaufenster, Bankomaten, mehrere parkierte Autos sowie eine Bushaltestelle beschädigt worden, teilte die Berner Kantonspolizei am Donnerstag mit.

Ausschreitungen am Abend

Der Umzug vom Mittwochabend war von der Polizei zunächst toleriert worden. Nachdem zahlreiche Feuerwerkskörper gezündet worden und massive Sachbeschädigungen festgestellt worden seien, stoppte die Polizei die Demo in der Länggasse und drängte die Umzugsteilnehmer zurück zur Schützenmatte, wo es zu weiteren Sachbeschädigungen kam.

Mit Farbe gefüllte Gläser

Die Polizei setzte Gummischrot ein, nachdem die Einsatzkräfte mit Petarden, Steinen sowie mit Farbe gefüllten Gläsern beworfen worden waren. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Mehrere Demonstrierende wurden kontrolliert.

Auslöser des Protestumzugs war die Räumung eines besetzten Hauses an der Effingerstrasse vom Mittwochmorgen, bei der die Polizei mit Gummischrot auf die Angriffe der Besetzer antwortete.

Polizeiverband: Angriffe «absolut inakzeptabel»

Am Donnerstag meldete sich auch der Verband Schweizerischer Polizei-Beamter VSPB zu Wort. Die Tatsache, dass die Polizei von den Besetzern «gezielt und massiv» mit Feuerwerkskörpern, Farbe und Wurfgegenständen angegriffen wurde, sei «absolut inakzeptabel», teilte der VSPB mit.

Fünf Polizisten mussten sich ärztlich behandeln lassen, in zwei Fällen besteht der Verdacht auf ein Hörtrauma. Die Urheber der «gezielt geplanten Angriffe» gegen Polizisten müssten hart bestraft werden, fordert der VSPB und verweist auf eine entsprechende Standesinitiative des Kantons Bern.

(whr/cma/sda)

Feuerwerkskörper und Gummischrot bei besetztem Haus in Bern

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Feuerwerkskörper und Gummischrot bei besetztem Haus in Bern
Ein Grossaufgebot der Polizei an der Berner Effingerstrasse: Ziel ist die Räumung eines besetzten Hauses.
quelle: keystone / lukas lehmann
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203 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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goschi
23.02.2017 06:51registriert Januar 2014
Schaden bei Unbeteiligten verursachen zeigt also Solidarität?

Das ist mal eine interessante Logik...
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Hühne Bueber
23.02.2017 06:37registriert Oktober 2016
Wenn Hausbesetzer von "unsere Häuser" schreiben, meinen sie dann die Villen ihrer Eltern? Das ganze beginnt meine Intelligenz und mein Rechtsverständnis zu überfordern.

Oder könnt ihr in unserer links-grünen Hauptstadt sogar den Eigenmietwert auf dem Sozialamt einfordern?

Nause gib Alles mit deinen Jungs und befreie unsere Stadt von Wegelagerern und Wohlstandsgesindel!

Danke an dieser Stelle den Polizisten, die tagtäglich für uns den Kopf hinhalten, anstatt zu Hause bei ihren Familien sein zu können.
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Grundi72
23.02.2017 05:49registriert Dezember 2015
Wohlstandssozialisten..
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