In Köniz BE haben Jugendliche mit einem lebensgefährlichen Streich die Vollbremsung einer S-Bahn verursacht. Die Gruppe überquerte am frühen Mittwochabend kurz vor einer Zugsdurchfahrt einen geschlossenen Bahnübergang. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
BLS-Mediensprecherin Helene Soltermann bestätigte am Donnerstag einen Bericht von «Blick Online». Auf einem Leservideo ist eine Gruppe von Jugendlichen zu sehen, die an einer geschlossenen Schranke zwischen Köniz und Liebefeld auf zwei Kollegen warten.
Die beiden Jugendlichen bleiben lange auf dem Geleise stehen und springen erst weg, als ein hupender Zug zu hören ist, der im nächsten Augenblick im Bildausschnitt erscheint. Gemäss den Videobildern bremst der Lokomotivführer, worauf der Zug mehrere Dutzend Meter nach dem Bahnübergang zum Stillstand kommt.
Die BLS meldete den Vorfall – ein Offizialdelikt – der Polizei. Es handle sich hier nicht um einen Bubenstreich, sondern um eine lebensgefährliche und strafbare Handlung, sagte Soltermann der Nachrichtenagentur SDA. Verstösse gegen das Eisenbahngesetz könnten mit hohen Bussen von bis zu 10'000 Franken geahndet werden.
@Blickch Es sind halt wieder #Ferien. Da hat unsere gelangweilte #Jugend nichts Besseres zu tun. "Sarkasmusoff"
— Patrick Hähni (@PatrickHaehni) 20. April 2017
Die Aktion sei nicht zuletzt deshalb gefährlich, weil die Geschwindigkeit eines Zuges nur sehr schwer einzuschätzen sei und Züge lange Bremswege hätten. Wie schnell die S-Bahn im vorliegenden Fall unterwegs war, konnte Soltermann nicht sagen. Bei einem 60 Stundenkilometer fahrenden Zug betrage der Bremsweg 200 Meter. (sda)