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Ciba-Umweltmanager redet Klartext über Schweizerhalle-Brand

ARCHIVE --- VOR 30 JAHREN, AM 1. NOVEMBER 1986, BRACH AUF DEM GELAENDE DER DAMALIGEN CHEMIEFIRMA SANDOZ IN SCHWEIZERHALLE EIN GROSSBRAND AUS. EIN LAGERGEBAEUDE MIT UEBER 1000 TONNEN CHEMIKALIEN BRANNT ...
Bild: KEYSTONE

Umweltexperte: «Die Chemie-Branche hat nach dem Schweizerhalle-Brand wenig gelernt»

Zuerst der Gestank, dann der tote Rhein – Am 1. November 1986 verursachte der Schweizerhalle-Brand gewaltige Umweltschäden. Nachhaltig dazugelernt hat die Branche aus dem Sandoz-Brand nicht: Die kritischen Produktionsschritte finden heute in China statt, wo die Umweltstandards weit hinter dem zurückfallen, was hier bereits vor Schweizerhalle galt.
01.11.2016, 06:1601.11.2016, 11:19
Daniel Haller / bz Basel
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Als vor 30 Jahren in Schweizerhalle das Sandoz-Lager brannte, war Peter Donath beim Konkurrenten Ciba Geigy weltweit für den Umweltschutz zuständig. Er befand sich im Rahmen eines Treffens der Ciba-Umweltbeauftragten im Werk Monthey im Wallis, machte sich aber sofort auf den Weg nach Basel. In den folgenden Jahren bekam er als Insider die Entwicklung infolge des Schweizerhalle-Brands mit.

Herr Donath, vor dem Schweizerhalle-Brand gab es Chemie-Katastrophen wie in Seveso und Bhopal. Hatte die Chemiebranche nichts gelernt?
Peter Donath: Eine Katastrophe in diesem Ausmass wäre 1986 in Basel schon nicht mehr möglich gewesen. Man hatte bei der Ciba seit den 60er-Jahren, als es in Basel eine grössere Explosion gab, systematisch jede chemische Reaktion angeschaut: Entweder war sie kontrollierbar oder man hat wegen des zu grossen Restrisikos auf sie verzichtet. Seveso und Bhopal beschleunigten diesen Prozess. Sandoz hatte jedoch diesbezüglich weniger Sensitivität.

Zur Person
Peter Donath (73) machte 1970 an der Universität Saarbrücken (D) den Doktor in organischer Chemie. Ab 1971 arbeitet er für Ciba Geigy. Unter anderem leitete er zwischen 1983 und 1990 die Abteilung Umwelttechnologie. Zwischen 1990 bis 1996 leitete er weltweit die Produktion der Ciba-Pigment-Division. Im Zug der Fusion Sandoz-Ciba zu Novartis wurde die Ciba Spezialitätenchemie ausgegliedert. Dort führte Donath anschliessend die weltweite Abteilung für Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Nach seiner Frühpensionierung 2004 engagierte er sich im Hamburger Umweltinstitut Epea. Donath lebt mit seiner Frau in Grenzach, wo er sich unter anderen dafür einsetzt, dass die Ciba-Nachfolgerin BASF die Kesslergrube ebenso vollständig saniert, wie dies Roche auf dem angrenzenden Perimeter macht.
«Eigentlich konnte man der Sandoz aber keinen grossen Vorwurf machen», sagt der Ciba-Umweltmanager Peter Donaths zur Schweizerhalle-Katastrophe.
«Eigentlich konnte man der Sandoz aber keinen grossen Vorwurf machen», sagt der Ciba-Umweltmanager Peter Donaths zur Schweizerhalle-Katastrophe.foto: Nicole Nars-Zimmer niz / az

Sie schauten also bezüglich Umwelt ein bisschen auf Sandoz herunter?
Man hielt von Sandoz nicht allzu viel. Ich hatte zu dieser Zeit fachlichen Austausch mit dem Basler Werksleiter von Sandoz. Wir wussten, dass sie unsere Standards nicht erreichen. Die Kläranlagen Pro Rheno in Kleinhüningen und die Ara Rhein in Schweizerhalle hat damals die Abteilung Umwelttechnik der Ciba gebaut. Diese hat weltweit mit Grossprojekten für Abluftreinigung und Schlammverbrennung auch ausserhalb des Konzerns gutes Geld verdient. Unter anderem haben wir das Abwassersystem Kuwaits saniert. Ich war zwar nur am Rand involviert, war aber zeitweilig einmal in der Woche in Kuwait.

Hat der Brand die umliegenden Chemiefirmen wirklich überrascht?
Er war vor allem ein grosser Schock für die Nachbarschaft in Schweizerhalle, also auch für Ciba. Eigentlich konnte man der Sandoz aber keinen grossen Vorwurf machen, höchstens, dass sie so viele brennbare Stoffe ohne spezielle Sicherheitsmassnahmen in der gleichen Halle lagerten: Ursache war wohl ein Glimmbrand in einem selbstentzündlichen Stoff.

Fehlte es nicht an Sicherheitsmassnahmen?
Bei der Ciba waren auch nicht alle Lager 100-prozentig sicher. Erst im Gefolge des Sandoz-Brands hat man dann gewisse Risiken neu bewertet und einen Haufen Geld investiert: Nach einem Jahr habe ich mir für weltweite Projekte, die als Folge des Sandoz-Brands realisiert werden mussten, durch die Konzernleitung einen Gesamtbetrag von 400 bis 500 Millionen Franken genehmigen lassen.

Was wurde damit verbessert?
Man hat Anlagen gebaut, um am Ende der Prozesse weniger Schadstoffe in die Umwelt zu bringen. Diese Massnahmen «End of pipe» waren damals die übliche Strategie. Doch eigentlich sollte man versuchen, schon in der Produktion problematische Zwischenprodukte zu vermeiden. Die Ausnahme waren die krebserregenden Stoffe: Da hatte sich schon in den 70er-Jahren ein starkes Bewusstsein herausgebildet und man hat in der Ciba dafür gesorgt, den Arbeitsplatz der Leute auch hygienisch sicher zu machen.

Kam Ciba nach dem Brand nicht auch unter Druck?
In einem Standardisier-Betrieb in Basel, in dem Ciba-Produkte handelsfertig abgefüllt wurden, floss Atrazin aus. Dort wurde das Herbizid zu einer Suspension verarbeitet, die direkt an die Verbraucher ging. Bei einem Behälter funktionierte die Überfüllsicherung nicht. Bis man das bemerkte, waren 400 Kilo weg. Das ging durch die Kläranlage hindurch, weil Atrazin nicht biologisch abbaubar ist. Man hat der Basler Umweltbehörde den Unfall gemeldet. Sie hat ihn aber nicht rechtzeitig an die deutschen Behörden weitergeleitet. Als diese wegen des Sandoz-Brands das Rheinwasser analysierten und Atrazin fanden, beschuldigten sie Ciba als «Trittbrettfahrer der Sandoz». Das war für uns fast schlimmer als der Brand.

Wie gingen Sie mit diesem Image-Schaden um?
Ciba-Chef Alex Krauer gab die Weisung heraus, wir müssten dafür sorgen, dass Ciba nicht mit Sandoz in den gleichen Topf geworfen wird. Er bildete eine Arbeitsgruppe, die ihm direkt rapportierte.

Was unternahm diese?
Wir haben uns der Öffentlichkeit gestellt, haben Veranstaltungen gemacht und sind keinem Dialog aus dem Weg gegangen. So haben wir uns als erstes Industrieunternehmen mit Greenpeace getroffen. Wir waren zehn Teilnehmer auf jeder Seite und hatten im Februar 1987 in einem Restaurant am Claraplatz fast drei Stunden eine wunderbare Sitzung, eine offene und gute Diskussion.

Waren Sie da in der Branche nicht Abweichler?
Auch in der Ciba-Konzernleitung waren nicht alle einverstanden, aber Alex Krauer hat das unterstützt. Auch bei Greenpeace gab es Diskussionen, ob man sich mit einem der grossen Gegner an den Tisch setzen darf.

Hatte das Treffen Folgen?
Mein damaliger Chef hat Michael Braungart, der beim Treffen für Greenpeace dabei war, später einen Studienauftrag im Umfang von 500'000 Franken zur Umwelt-Bewertung von Kunststoff-Additiven gegeben. Mit diesem Geld hat Braungart später in Hamburg die Environmental Protection Encouragement Agency (Epea) gegründet, die sich heute für kreislauffähige Produkte engagiert, Umweltzertifizierungen vornimmt und mehrere Dutzend wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt.

Trotz der offenbar unterschiedlichen Philosophien kam es dann 1996 zur Fusion mit Sandoz. Weshalb?
1996 hat, wie es Helmuth Schmidt ausdrückte, der Raubtierkapitalismus gesiegt. Eigentlich hat Sandoz die Ciba übernommen. Bei Ciba hatte Alex Krauer Wert darauf gelegt, wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte ins Gleichgewicht zu bringen. Doch bekam er Druck von der Börse, so viel Geld wie möglich zu machen, den Aktienkurs nach oben zu bringen. Mit Einklang und Nachhaltigkeit könne man kein Unternehmen in die Zukunft bringen. Krauer hatte um die 9 Prozent Return on Investment angestrebt. Das war denen zu wenig. Später wollte man 15 Prozent erreichen, machte viele Fehler und hatte am Schluss weniger als Krauers 9 Prozent. Der amerikanische Börsenguru Kirk Kerkorian sagte ja mal, er gehe jeden Tag an die Börse, weil er nirgendwo sonst die Gelegenheit habe, so viele Dummköpfe pro Quadratmeter zu treffen.

Oft heisst es aber, für die Umgestaltung der «dreckigen» Chemie zur «sauberen» Pharma sei der Schweizerhalle-Brand der Anstoss gewesen.
Das ist nicht richtig. Die gemischte Chemie mit Agro, mit Pharma, mit allen industriellen Bereichen, hielt eben den Forderungen des Finanzmarkts nicht mehr stand. Ausserdem hatte sich schon in den 80er-Jahren in Japan die Fernost-Konkurrenz abgezeichnet, in den 90ern kam China dazu. Wegen der Konkurrenz in Europa war die Profitabilität bereits schlecht, und als die Chinesen hinzukamen, sank der Gewinn auf null oder ins Minus. Das trug dazu bei, dass die grossen Firmen sich von der Chemie trennten. Einzig BASF macht immer noch die gesamte Chemie. Doch auch sie fängt nun an, Stoffklasse um Stoffklasse abzustossen: Die Farbstoffe und die Hilfschemikalien für die Textilindustrie sind sie schon los. Der Brand und die Explosion in Ludwigshafen vom 17. Oktober werden diesen Prozess sicher noch beschleunigen.

Hat man bei BASF Fehler gemacht?
Was da geschah, kann jedem passieren, auch morgen schon bei CABB in Schweizerhalle. Da sind so viele Leitungen mit brennbaren Flüssigkeiten auf dem Gelände: Ist irgendwo ein Flansch oder ein Ventil undicht, reicht schon etwas Reibung und eine statische Entladung, dann fängt's an zu brennen oder explodiert. Chemie mit Nullrisiko gibt es nicht.

Wenn die chemische Industrie hier abzieht, wo produziert sie dann?
In China.

ARCHIVE --- VOR 30 JAHREN, AM 1. NOVEMBER 1986, BRACH AUF DEM GELAENDE DER DAMALIGEN CHEMIEFIRMA SANDOZ IN SCHWEIZERHALLE EIN GROSSBRAND AUS. EIN LAGERGEBAEUDE MIT UEBER 1000 TONNEN CHEMIKALIEN BRANNT ...
Mit Schutzanzügen und mit Schutzmaske werden am 10. November 1986 bei den Aufräumarbeiten nach der Brandkatastrophe vom 1. November 1986 in Schweizerhalle nahe Basel ausgebrannte Fässer untersucht.Bild: KEYSTONE

Nach den gleichen Standards wie hier?
Ach was! Als ich 1995 in der Pigment-Division war, wurde ein Joint Venture mit einem Produzenten in Changsha in der Provinz Hunan diskutiert. Die machten ein Pigment, das wir nicht im Spektrum hatten. So etwas hatte ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Wenn man vom 8. Stockwerk auf den Fluss hinuntersah, liefen aus allen Rohren bunte Wässer in den Fluss: keine einzige Kläranlage! Ich glaube nicht, dass das seither behoben wurde.

Wer sind die Abnehmer?
Die produzieren für den Weltmarkt. Nehmen Sie ein Medikament, das 20 oder 30 Jahre auf dem Markt ist, und schauen Sie im Internet nach, wo der Wirkstoff produziert wird: Sie werden bei 80 bis 90 Prozent eine chinesische Firma finden. Und da ist es «wurscht», ob es eine Kläranlage gibt. Aber man hat eine hervorragende Analytik, und der Stoff geht sauber auf den Markt, auf dem die Generika-Firmen einkaufen. Diese machen hier in Europa noch die Formulierung. Damit verdienen sie einen Haufen Geld. So hat Novartis den Generika-Hersteller Hexal gekauft, denn wenn man in die Forschung für eine zukunftsorientierte Medizin investiert, kommt das Geld nicht so schnell zurück.

Die Forschung für moderne Medikamente wird also unter anderem mit Gewinnen finanziert, die durch die Billigproduktion bekannter Wirkstoffe in China anfallen?
Das geht gar nicht anders. Wenn man die teure Entwicklung zukünftiger Medikamente finanzieren will, braucht man die Generika als Cashcow.

Fällt man durch die Einkäufe in China auf einen Umwelt-Stand vor dem Schweizerhallebrand zurück?
Ja. Als ich 2004 das letzte Mal in China war, lagen sie dort umweltmässig mindestens 20 Jahre vor unserem Standard zur Zeit des Sandoz-Brandes. Ich habe damals ein Joint Venture für patentfreie Additive verhindert. In meinem abschliessenden Bericht schrieb ich: «Ich bin froh, dass ich's gesehen habe, denn wenn ich's geträumt hätte, wäre ich schweissgebadet aufgewacht».

Warum?
Die setzen Benzol als Komponente ein. Benzol ist auf dem Markt relativ billig erhältlich. Daraus stellen sie Zwischenprodukte her. Bei uns ist es seit Jahren verboten, mit Benzol zu arbeiten, weil es hoch krebserregend ist. Doch die haben das bedenkenlos als Reaktionskomponente eingesetzt.

Um wie viel billiger werden die Produkte durch die fehlenden Umweltstandards?
Das ist schwierig zu sagen, aber man kann es schätzen: Mit all den Massnahmen nach dem Sandoz-Brand waren bis zu 20 Prozent der Produktionskosten durch Umweltmassnahmen bedingt. In China ist das bedeutend weniger. Hinzu kommen die unschlagbar tieferen Löhne und die tieferen Kosten für Wasser und Strom. Da wird noch viel mit Kohlenstrom gemacht.

Die Produktion wurde also nicht nur wegen der Umweltauflagen nach Asien verlagert?
Nein. Ciba war eine der Ersten, die in China investierte. 1993 war ich erstmals dort. Man investierte aber in den 90er-Jahren noch auch hier in Europa, obschon man es eigentlich hätte wissen können: Wer etwas Fantasie hatte, sah, wohin das läuft. Überraschend war dann, dass es so wahnsinnig schnell ging. Man hat die weltweite Konkurrenzsituation viel zu spät richtig eingeschätzt.

Und was passiert mit der Umwelttechnik, die man hier nach dem Sandoz-Brand installiert hat?
Die wird stillgelegt. Das ist reine Kapitalvernichtung. Die Massnahmen nach dem Sandoz-Brand kosteten allein bei der Ciba zwischen 400 und 500 Millionen Franken. Davon dürften 250 Millionen auf Massnahmen in Schweizerhalle, Basel, Hüningen und Kaisten entfallen. Vieles sollte Unfälle wie bei der Sandoz vermeiden. Und in Grenzach hatte man Anfang der 90er-Jahre eine Nass-Oxidationsanlage gebaut, um bei 280 Grad unter Druck Stoffe aus dem Wasser zu holen, die in der Kläranlage nicht abgebaut werden. Zehn Jahre später wurde sie stillgelegt, denn die Produktion optischer Aufheller, für die sie nötig war, ist weg – in China. Die Branche hat also zuerst die Umweltauflagen hier erfüllt, anschliessend kam die Absetzbewegung nach Asien.

Zum Schweizerhalle-Brandplatz: Dessen Sanierung wird kritisiert. Wie bewerten Sie das als Chemiker?
Eine eigentliche Altlastensanierung wurde nicht gemacht. Das Areal ist kontaminiert, das ist klar. Ich weiss nicht, was man analytisch unternommen hat, um die Stoffe zu finden, die durch den Brand entstanden sind. Da ist ja nicht alles verbrannt, sondern in der Hitze bilden sich andere, neue Verbindungen.

Man hat einen Teil des Bodens gewaschen und wieder eingebaut. Damit wurden nicht alle Stoffe entfernt.
Das Ganze steht durch das Grundwasser in direktem Zusammenhang mit dem Rhein. Ich nehme an, im Lauf der Jahre wird so alles, was sich nicht fest mit dem Boden verbindet, fortgeschafft.

Nach dem Brand musste Muttenz Trinkwasserbrunnen ausser Betrieb nehmen. War dies der Auslöser dafür, dass sich der verstorbene Gemeinderat Kurt Kobi für eine eigene Muttenzer Trinkwasserversorgung stark machte?
Ja sicher. Ich habe ihn unterstützt und ihn darin bestärkt. Kobi kannte ich aus der Zeit, in der er bei Ciba arbeitete. Ich habe auch versucht, bezüglich der Feldreben-Sanierung zu helfen. Da ist ja nur wenig gegangen, und was der Kanton derzeit plant, ist nur eine Pseudosanierung. Das hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun, denn der Rest dessen, was dort im Boden liegt, birgt so viele Risiken, dass man sie gar nicht 365 Tage im Jahr kontrollieren kann. Wäre ich Bürger von Muttenz, wäre ich nicht glücklich.

Werden nun die Kosten für Sanierungen, um die man hier streitet, auch in China anfallen?
Das wird gar nicht anders gehen. Was sollen sie sonst machen, wenn das ganze Trinkwasser versaut ist? Da könnten sie höchstens noch riesige Meerwasser-Entsalzungsanlagen bauen. Ausserdem haben sie einen fürchterlichen Umgang mit ihren Agro-Chemikalien. Die Böden für den Anbau von Gemüse, Obst und Getreide sind hoch belastet.

ARCHIVE --- VOR 30 JAHREN, AM 1. NOVEMBER 1986, BRACH AUF DEM GELAENDE DER DAMALIGEN CHEMIEFIRMA SANDOZ IN SCHWEIZERHALLE EIN GROSSBRAND AUS. EIN LAGERGEBAEUDE MIT UEBER 1000 TONNEN CHEMIKALIEN BRANNT ...
Die Katastrophe verursachte ein Fischsterben – könnte das auch in China passieren?Bild: KEYSTONE

Werden die dortigen Sanierungen auch für hiesige Unternehmen Kosten verursachen?
Die in China produzierenden Tochterwerke europäischer Firmen haben Standards fast wie hier. Es sind die chinesischen Firmen, die unter katastrophalen Bedingungen produzieren. Müssen diese später sanieren, können sie ihre europäischen Kunden nicht zur Kasse bitten.

Zusammenfassend: Hat die Chemie-Branche aus dem Schweizerhalle-Brand nachhaltig etwas gelernt?
Sie hätte etwas gelernt, wenn die Chemie in vollem Umfang hier geblieben wäre. Man hat damals massiv auf den Brand reagiert. Aber durch die Verlagerung nach China ist man ins alte Muster zurückgefallen. Die Produktion und damit die Risiken sind jetzt woanders.

Jetzt auf

Also hat der Schweizerhalle-Brand keine Entwicklung zur «sauberen» Pharma eingeleitet?
Sauber nur insofern, als man hier nicht mehr produziert. Die Generika-Fertigung ist sicher sauber, denn die letzte Stufe, wo man nur noch die Tabletten oder Kapseln macht, ist nicht sonderlich umweltrelevant. (bzbasel.ch)

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