In den ersten zehn Minuten sieht im YouTube-Video «Ghost Rider Schweiz» alles nach einem normalen Spritzfährtchen aus. Es sind zusammengeschnittene GoPro-Aufnahmen von Hauptstrassen des St.Galler Rheintals: Kreisel, Fussgängerstreifen, Umleitungen.
Dann, ab der elften Minute, geht's los:
Dann folgen wüste Worte auf Ostschweizerisch. «Chrüppel», «Latschi» und ich «chlopf der de Grind uf», heisst es. Die Schlussszene in Worten:
Polizist eins: Kein Scheiss, imfall! Verdammter! Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Ich klopf dir den Grind auf! Verdammter huere Chrüppel, du! Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Ich klopf dir den Grind auf! Ich sag's dir, ich sag's dir! Noch einmal wehren, du! Ich mach dich kaputt.
Töfffahrer: Arschloch.
P1: Ich mach dich kaputt! Ich sag's dir, Drecksau! Umkehren! Umkehren! Den Arm nach hinten! Ich mach dich kaputt, du! Rauf! Du huere Latschi, du!
Töfffahrer: Arschloch.
P1: Ich mach' dich kaputt! Ich sag's dir, du! Ich klopf dir den Grind auf, du! Warum machst du das?
Polizist zwei: Was haben wir denn hier für eine huere Ratte? Funk: Person gefunden. Was soll das? Was soll die Scheisse? Über das Rotlicht ... Massive Geschwindigkeitsübertretung ... Der Herr XXX, der Herr XXX!
Töfffahrer: Dem zeig ich's schon noch. Ihr Sauhunde.
P1: Willst du mir drohen?
Töfffahrer: Ja ich drohe dir, weil du mir auch gedroht hast! Du hast gesagt, du drehst mir den Grind um! Da muss ich mich wehren!
P1: Einfach drohen!
Töfffahrer: Du hast auch gedroht, du Aff!
P2: Jetzt ist etwas kaputt gegangen ...
Die Stadtpolizei St.Gallen bestätigt die Echtheit des Videos und den Polizeieinsatz. Bei der Staatsanwaltschaft St.Gallen heisst es, es liefen zwei Verfahren – gegen den Töfffahrer und gegen einen der Polizisten.
Die Verfolgungsjagd ereignete sich am 1. September 2014. Der 41-Jährige überhöhte teilweise auf über 100 Kilometer pro Stunde innerorts und missachtete unzählige Verkehrsregeln. Im Netz ist noch immer die Medienmitteilung der Stadtpolizei aufrufbar. Titel: «Nach Flucht verunfallt».
(dwi/rar/tog)
Hätten sie ihn denn nach der gefährlichen Verfolgungsjagd zuerst einmal nach seinem Befinden fragen sollen? Ihm gar einen Beruhigungstee anbieten sollen? Die olle Wurst ist verdammt nochmal geflohen, nachdem man ihn mehrmals zum Anhalten aufgefordert hat. Da ist er ganz einfach selbst schuld.