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Krawalltouristen sind enttäuscht – 1. Mai so ruhig wie seit Jahren nicht mehr

Diese Männer beim Zürcher Helvetiaplatz warteten gestern vergeblich auf Ausschreitungen.
Diese Männer beim Zürcher Helvetiaplatz warteten gestern vergeblich auf Ausschreitungen.bild:: Tele züri

Krawalltouristen sind enttäuscht – so ruhig war der 1. Mai seit Jahren nicht mehr

Der diesjährige Tag der Arbeit verlief in der Schweiz mehrheitlich friedlich. Abgesehen von einem Farbanschlag auf das türkische Konsulat kam es zu keinen grösseren Störungen.
02.05.2017, 02:4911.11.2020, 11:36
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Der diesjährige Tag der Arbeit verlief in der Schweiz mehrheitlich friedlich. Abgesehen von einem Farbanschlag auf das türkische Konsulat kam es zu keinen grösseren Störungen.

Die grösste Feier fand in Zürich statt. Dort nahmen rund 12'000 Personen am traditionellen Demonstrationszug teil. Die Angst vor Krawallen war im Vorfeld gross: Viele Restaurants blieben geschlossen, einige Geschäfte verbarrikadierten sich.

Am Helvetiaplatz war es so ruhig wie seit Jahren nicht mehr. Potenzielle Störenfriede veranstalteten einen «Revolutionären Treff», der sich aber als friedliches Konzert entpuppte. Der traditionelle Umzug am Vormittag verlief ohne grosse Zwischenfälle.

1. Mai: Die Linken und Netten auf der Strasse

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1. Mai: Die Linken und Netten auf der Strasse
Ein 1. Mai-Demonstrant in Zürich schützt einen Polizisten vor dem Regen.
quelle: keystone / ennio leanza
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Gaffer sind enttäuscht

Wie «Tele Züri» berichtet, hatten sich bereits mehrere Dutzend Gaffer auf dem Helvetiaplatz postiert, um die Krawalle zu beobachten. Doch sie erlebten einen ereignislosen, verregneten Nachmittag.

«Es ist langweilig», stellte ein junger Mann fest, «es läuft nichts». Er habe erwartet, dass «die Polizei am schiessen» sei, sagte ein anderer. «Steine und Flaschen!» Ein älterer Herr erklärte: «Statt ins Kino gehen wir hierhin.»

Zwei Männer waren extra aus dem Toggenburg angereist, auch sie fanden es langweilig. «Hoffentlich passiert noch etwas», meinten sie. Doch sie wurden enttäuscht, auf dem Helvetiaplatz passierte gar nichts.

Farbanschlag auf türkisches Konsulat

Im Schutz der Masse kam es erst am Abend zu kleineren Anschlägen mit Petarden und Farbeuteln sowie zu Sprayereien – unter anderem gegen das Rathaus am Limmatquai und eine Filiale der UBS.

Kurz nach 17 Uhr zogen rund 80 zum Teil vermummte Personen am türkischen Konsulat an der Weinbergstrasse vorbei und «beschmierten» das Gebäude und ein Fahrzeug mit Farbe, wie die Stadtpolizei am Abend mitteilte.

Graffitis und Farbballone beim türkischen Konsulat. Grosses Polizeiaufgebot inkl. Wasserwerfer und Hubschrauber.
Polizei vor dem türkischen Konsulat in Zürich.bild: leserreporter

Das Polizeiaufgebot vor dem türkischen Konsulat sei sehr gross gewesen, meint ein watson-Leser. Vor Ort sei ein Wasserwerfer postiert worden, sogar ein Helikopter konnte er ausmachen. Ob dieser jedoch zur Stadtpolizei gehörte, ist noch unklar.

Die Polizei nahm im Anschluss mehrere Personen fest, liess die meisten aber wieder frei. Nähere Informationen zu ihnen hat die Polizei für den Dienstag in Aussicht gestellt. (cma/sda)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DerRaucher
02.05.2017 03:00registriert Januar 2016
Vor allem sind doch die Medien enttäuscht. Waren doch bestimmt alle vor Ort und haben darauf gehofft das es irgendwo eskaliert. Jetzt kann man morgen nur über den Farbanschlag berichten, wie traurig.
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Raembe
02.05.2017 04:51registriert April 2014
Absolute Idioten diese Gaffer!

Btw. wieso wird da im Text ne Demo als Feier hingestellt?
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Töfflifahrer
02.05.2017 04:50registriert August 2015
Was für Idioten!
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