In London sind bei einem Hochhausbrand sechs Menschen gestorben, weitere 74 wurden verletzt. Der 24-stöckige Grenfell Tower stand vom zweiten Stock an in Flammen. In einem solchen Fall geht die Feuerwehr laut Jan Bauke, stellvertretender Kommandant und Ausbildungsleiter bei der Zürcher Feuerwehr, zu Fuss von unten ins Gebäude, wie er gegenüber «SRF News» erklärt.
Fängt der Brand erst weiter oben an, nehmen die Feuerwehrleute den Lift bis zwei Stockwerke unter den Brand und gehen dann zu Fuss weiter. Diese Taktik habe sich durchgesetzt. Dann versucht man laut Bauke, Menschen zu retten und soweit möglich auch schon den Brand zu löschen. Zum Inferno in London sagt er: «Wenn man weiss, über uns sind noch 25 Stockwerke, dann ist das von Anfang an nicht aussichtslos, aber eine ganz schwere Aufgabe.»
Was die Feuerwehr nicht macht: das Feuer übersteigen. «Es ist schlecht für uns, wenn wir im dritten Stock sind, und im zweiten brennt es noch, denn dann schneiden wir uns im schlimmsten Fall den Rückweg ab», sagt Bauke. Brenne das Hochhaus auf seiner ganzen Fläche, benötigten die Feuerwehrleute sehr viel Zeit, um sich im Gebäude hochzuarbeiten.
Um die Sicherheit der Rettungskräfte zu gewährleisten, kommt laut Bauke möglichst rasch ein Statiker zum Einsatz. Dieser könne am besten beurteilen, wann ein Gebäude instabil werde und die Feuerwehr raus muss. «Wenn der Baufachmann zum Schluss kommt, dass ein Einsturz droht, geben wir über Funk ein Codewort durch, so dass alle wissen, dass sie jetzt raus müssen», so Bauke zu «SRF News». Das Codewort könne auch von drinnen kommen, wenn die Feuerwehrleute ein Problem bemerkten.
(aargauerzeitung.ch)