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Leuthard sagt Tschüss – und plötzlich wird die Frauenfrage akut

ARCHIVE – ZUM ANGEKUENDIGTEN RUECKTRITT VON DORIS LEUTHARD AUS DEM BUNDESRAT BIS SPAETESTENS IM HERBST 2019, STELLEN WIR IHNEN AM MONTAG, 31. JULI 2017, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Bundesr ...
Doris Leuthard ist bereits seit 11 Jahren im Amt.Bild: KEYSTONE

Leuthard sagt Tschüss – und plötzlich wird die Frauenfrage akut

31.07.2017, 18:0301.08.2017, 06:30
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Also doch: Doris Leuthard, die beliebteste aller Bundesrätinnen, tritt spätestens per Herbst 2019 zurück. Mit ihrer Ankündigung im Westschweizer Fernsehen bringt die Aargauerin etwas zusätzliche Spannung in den sonst eher lauen Wahlkampf um die Nachfolge von Didier Burkhalter.

«Umso mehr spielt die Frage der Frauenvertretung bei den Bundesratsersatzwahlen eine Rolle», twitterte Grünen-Präsidentin Regula Rytz, kaum waren Leuthards Rücktrittspläne publik.

Denn: Wird Burkhalter von einem Mann beerbt – der aller Voraussicht nach Ignazio Cassis heisst – werden die Rufe nach einer weiblichen Nachfolgerin für Leuthard unüberhörbar. Ansonsten sitzt in der Landesregierung plötzlich nur noch eine Frau. 

Der neue Bundesrat mit Didier Burkhalter, Eveline Widmer-Schlumpf, Johann Schneider-Ammann, Bundespraesidentin Doris Leuthard, Micheline Calmy-Rey, Simonetta Sommaruga, Ueli Maurer und Bundeskanzlerin ...
2010 waren noch vier von sieben Bundesratssitzen in weiblicher Hand. Bald könnte es nur noch einer sein.Bild: KEYSTONE

Geht es nach den Chefs von SP, Grünen und Grünliberalen, soll diese Gefahr schon im September gebannt werden, wenn es um die Ersatzwahl für Didier Burkhalter geht. Sie alle haben sich für eine weibliche Nachfolge ausgesprochen. Mit diesem Szenario liebäugeln Gerüchte zufolge auch Männer aus der CVP: Schliesslich müssen sie ihre Bundesratsambitionen faktisch begraben, falls Ignazio Cassis in die Fussstapfen von Burkhalter tritt.

Ist es wichtig, welches Geschlecht unsere Bundesräte haben?

«Gewisse Männer möchten die Frauenfrage schon diesmal lösen», bekräftigte Doris Fiala, Präsidentin der FDP-Frauen, vor zwei Tagen in der «Schweiz am Wochenende». Zu diesem Zeitpunkt war Leuthards Rücktritt erst Gegenstand von Spekulationen – selbst Parteipräsident Gerhard Pfister sah noch «keinerlei Anzeichen» dafür.

Auch manchen FDP-Männern wäre es recht, würde Burkhalter von einer Frau beerbt, so Fiala weiter. Denn der Rücktritt von Johann Schneider-Ammann wird ebenfalls bis Ende Legislatur erwartet. Und auch hier hätte wohl eine Frau den Vortritt, sollte dieses Mal ein Mann das Rennen machen.

(jbu)

Hier geht's zum Interview mit dem Westschweizer Fernsehen

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95 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bijouxly
31.07.2017 18:38registriert Dezember 2014
Ich als Frau hasse solche Diskussionen. Ich will keine Geschlechter in der Regierung, keine Sympathieträger und keine Spielchen - ich will fähige Köpfe, die regieren und das Land weiterbringen!
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Sean Amini
31.07.2017 18:39registriert Dezember 2016
Mir ist eigentlich Schnurz ob Frau/Mann/Transgender, hauptsache die Nachfolger sind kompetent!

Dieser Gender Krieg nervt!
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Füdlifingerfisch
31.07.2017 18:20registriert August 2015
Spielt das Geschlecht ernsthaft eine Rolle? Es kommt für mich nur drauf an, dass die Bundesräte ihren Job gut machen, mir egal ob Mann oder Frau.
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