Mit dem Ja zur Energiestrategie 2050 verpflichtet sich die Schweiz, keine neuen Atomkraftwerke zu bauen. Die fünf AKWs, die bereits stehen, sollen nacheinander abgeschaltet werden. Ein konkretes Abschaltdatum gibt es bisher aber erst für Mühleberg. Alle anderen dürfen betrieben werden, solange das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) die Anlagen für sicher hält.
Nichts vom Atomausstieg hielten die vier Gemeinden, die die fünf Atomkraftwerke beheimaten. Die Aargauer Gemeinde Döttingen, in der Beznau I und II stehen, lehnte die Energiestrategie mit 73,4 Prozent ab. Dies, obwohl Beznau I in letzter Zeit mit vielen Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam machte und immer wieder vom Netz genommen werden musste.
In der Gemeinde Leibstadt fiel das Resultate noch deutlicher aus. Hier lehnten 82 Prozent der Stimmenden die Gesetzesvorlage ab. Das Kraftwerk Leibstadt steht seit 1984 und ist damit sowohl das jüngste als auch das leistungsstärkste Atomkraftwerk der Schweiz.
Die Nachbarn des Atomkraftwerks Mühleberg in der gleichnamigen Berner Gemeinde sagten mit 58 Prozent Nein zum Energiegesetz. Mühleberg weist seit 1991 Risse am Kernmantel auf. 1996 wurden sie mit zusätzlichen Zug-Ankern verstärkt. Die endgültige Abschaltung soll 2019 erfolgen.
In der Solothurner Gemeinde Däniken, wo das Atomkraftwerk Gösgen steht, sagten die Stimmenden mit 70 Prozent klar Nein zur Energiestrategie. Dieses Kraftwerk wurde 1979 ans Netz angeschlossen. Im Jahr 2013 gab es sieben meldepflichtige Fälle. (leo)