Ein Insider aus der Atomindustrie erhebt Vorwürfe gegen die Betreiber des AKW Beznau. Bei der Entwicklung der elektrischen Steuerungsanlage für die neue Notstromanlage Autanove seien die Schalter kurzfristig ausgewechselt worden. Wie dem «SonntagsBlick» vorliegende Dokumente zeigen, wurden Teile verbaut, die gemäss den damaligen Verantwortlichen nicht in die Anlage passten.
Laut dem Insider ist die Autanove-Schaltanlage nicht typengeprüft und damit weder thermisch noch auf Kurzschlüsse getestet worden. Die Schaltanlage sei aber das Herzstück der Notstromversorgung: «Fällt sie aus, nützen die stärksten Generatoren nichts.» Ein weiteres Problem sei die Verkabelung mit dem AKW. Durch den Tausch der Schalter habe sich die Grösse der Schaltschränke verändert. «Die neuen Masse entsprachen nicht den Vorgaben der fertiggestellten Betonbauten.»
Unter dem Strich passe zu viel nicht zusammen bei Autanove: «Die Anlage darf nicht in Betrieb gehen», so der Insider. Die Beznau-Betreiberfirma Axpo weist die Vorwürfe zurück. Die verwendete Schalttechnik entspreche der Standardspezifikation, sagt Sprecher Antonio Sommavilla. Für die verwendeten Schalter lägen die notwendigen Nachweise vor. Befürchtungen, der Austausch der Schalter tangiere die Sicherheit, seien «nicht nachvollziehbar». Auch die Firma ABB, welche für den Bau der Schaltanlage verantwortlich war, weist die Vorwürfe zurück. (dwi)
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Das Perverse daran ist, dass der Betrieb beim gegenwärtigen Stromüberschuss in Europa noch nicht mal notwendig wäre. Abschreiben und zurückbauen!