Seit Freitag steht fest, dass Geri Müller Stadtammann von Baden bleibt. Ein anderes Amt musste er Mitte dieser Woche aber abgeben: Er ist als Präsident der Gemeindeammänner-Vereinigung des Bezirks Baden abgewählt worden.
Der neu gewählte Präsident, Mellingens Gemeindeammann Bruno Gretener (FDP), bestätigt auf Anfrage Informationen der «Aargauer Zeitung».
«Es gab während der Sitzung einen entsprechenden Antrag auf Neuwahlen», sagt Gretener. «Es gab Gemeindeammänner, die sich von Geri Müller wegen der Affäre um die Nacktselfies sowie der verworrenen Situation im Badener Stadtrat nicht mehr angemessen vertreten fühlten.»
Auch sei der Ruf der Gemeindeammänner im Allgemeinen beschädigt worden, weswegen dieser Führungswechsel verlangt wurde.
«Mit klarer Mehrheit» sei die Abwahl Geri Müllers beziehungsweise seine eigene Wahl zustande gekommen, erklärt Gretener weiter. Keine Antwort gibt er auf die Frage, welcher der 26 Gemeindeammänner des Bezirks den Antrag auf Abwahl Geri Müllers stellte.
Gretener war Ende letzten Jahres nach dem Rücktritt von Max Läng (Obersiggenthal, CVP) zum Vizepräsidenten und zweiten Vertreter des Bezirks Baden in der Gemeindeammänner-Vereinigung des Kantons Aargau gewählt worden. Sein bisheriges Amt als Vizeammann übernimmt neu Susanne Voser (CVP), Frau Gemeindeammann von Neuenhof.
In der Vereinigung sind sämtliche Gemeindeammänner des Bezirks Baden vertreten. Ziel und Zweck gemäss Statuten: «Die Förderung der Leistungsfähigkeit der Gemeinden und die Wahrung ihrer Interessen.» Durch gegenseitigen Informationsaustausch und gegenseitige Beratung soll dieser Vereinszweck erfüllt werden.
«Es finden in der Regel zwei bis drei Treffen pro Jahr statt. Der Präsident vertritt die Interessen der Region gegenüber der kantonalen Vereinigung sowie gegenüber dem Regierungsrat», sagt Gretener.
Geri Müller hatte 2013 die Nachfolge von Stephan Attiger (FDP) angetreten, der die Gemeindeammänner-Vereinigung des Bezirks Baden seit 2006 präsidiert hatte.
Gegenüber der «Aargauer Zeitung» hat Geri Müller gestern schriftlich zu seiner Abwahl Stellung genommen – mit einem Satz: «Ich werde mich natürlich in diesem Gremium weiterhin für die Interessen der Stadt Baden und der Region einsetzen.»