Es sieht nicht rosig aus für die Befürworter der Einheitskrankenkasse: «Die Umfragewerte und der Trend sprechen für ein ziemlich sicheres Nein», schreiben die Abstimmungsanalytiker des GFS zu den Ergebnissen der Befragung. So will eine Mehrheit (54 Prozent) die SP-Volksinitiative für eine Einheitskrankenkasse ablehnen, 38 Prozent stimmten in der Befragung dafür, 8 Prozent sind unentschieden.
Unterschiedliche Mehrheiten resultieren vor allem entlang der Sprachregionen. Auf Zustimmung stösst die Initiative in den französisch- wie auch italienischsprachigen Landesteilen, während die Vorlage in der Deutschschweiz klar verworfen wird.
Die Stimmabsichten variieren auch entlang des Haushaltseinkommens. Vor allem dort, wo sich dieses im Mittel bewegt, gibt es eine überdurchschnittliche Zustimmungsbereitschaft. Unterdurchschnittlich ist sie dagegen, wenn das Haushaltseinkommen tief ausfällt. Diese Differenzen sind erst mit dem Abstimmungskampf entstanden.
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— SRF News (@srfnews) 22. August 2014
Gemäss GFS ist die Kostenfrage der zentrale Streitpunkt. «Die Gegner der Vorlage können auf den Status-quo-Effekt setzen und sie können Befürchtungen mobilisieren, eine Einheitskasse käme teuer zu stehen», schreiben die Analytiker. Ausserdem habe sich die Hoffnung zerrieben, dank einer öffentlichen Krankenkasse würden die Prämien sinken.
Das Fazit: Die Ablehnung ist gemäss GFS wahrscheinlich, wenn auch nicht in der ganzen Schweiz sicher.
Das Nein bei der Gastrosuisse-Initiative ist nicht ganz so eindeutig wie bei der Umfrage zur Einheitskrankenkasse: 41 Prozent stimmten dafür, 46 Prozent dagegen, 13 Prozent waren unschlüssig. Die Zustimmung blieb stabil. Das ist ungewöhnlich und deutet laut GFS auf einen «relevanten Sockel an überzeugten Befürwortern von Steuererleichterungen» hin. Die Ablehnung ist im Zeitvergleich – und mit dem Abstimmungskampf – jedoch deutlich gestiegen.
Mit ein Grund dafür ist vor allem die Anzahl Unschlüssiger: Ein erheblicher Anteil der Befragten zeigte sich in der ersten Umfrage unentschieden. Bei dieser Abstimmung eine Prognose zu machen, ist deshalb schwierig. Viele Befragten hätten sich bisher eher gefühlsmässig entschieden, schreiben die Abstimmungsanalytiker des GFS. «Überraschungen können weniger klar ausgeschlossen werden als bei der SP-Initiative», so das GFS.
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