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So viel verdienen Lehrer in der Schweiz

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So viel verdienen Lehrer in der Schweiz

Nicht nur für viele Kinder im Land beginnt heute ein neuer Lebensabschnitt, auch viele Lehrpersonen haben heute ihren ersten Tag. Unsere interaktiven Karten und Charts zeigen Ihnen, wie viel die Lehrer in Ihrem Kanton im ersten Arbeitsjahr verdienen.
17.08.2014, 21:5911.11.2020, 08:29
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Sparprogramme im Bildungsbereich werden von den Lehrern und ihrem Dachverband LCH oft massiv kritisiert. Die Schweizer Lehrerlöhne seien nicht konkurrenzfähig, 20 Prozent mehr verlangt der LCH regelmässig und generell. Erhebungen, die nicht vom LCH kommen, zeigen: Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern verdienen die Schweizer Lehrer hinter den Luxemburgern am zweitmeisten. Wir haben die nackten Zahlen der Lohndatenerhebung (siehe Box) aufbereitet, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.

Wo Sie als Lehrer im kantonalen Vergleich besser oder schlechter verdienen oder wie viel die Lehrer Ihrer Kinder verdienen, können Sie auf den untenstehenden Karten in Erfahrung bringen. Sie können auf die Kantone klicken, oder mit der Maus darüberfahren. Sollte ein Kanton die Daten nicht anzeigen, zoomen Sie die Karte ein wenig heran. Die Charts unter den Karten zeigen auch die Maximallöhne und die erreichbaren Löhne nach elf Dienstjahren nach Kantonen gegliedert an.

Die Anfangslöhne im Kindergarten bewegen sich zwischen bescheidenen 60'000 Franken in Graubünden und 80'656 Franken pro Jahr im Kanton Solothurn, der die besten Anfangslöhne bietet. Den höchsten Maximallohn für Kindergärtnerinnen bietet übrigens der Kanton Schaffhausen mit 121'384 Franken pro Jahr. Besser zahlt nur noch das Fürstentum Liechtenstein seine Kindergärtnerinnen, die in der Lohnendstufe 125'460 Franken verdienen. Kindergärtnerinnen aus Innerrhoden (60'076 Franken) können mit einer kleinen Verlängerung ihres Arbeitsweges nach Liechtenstein von den zweitschlechtbezahltesten zu den bestbezahlten Kindergärtnerinnnen werden.

Lohndatenerhebung Deutschschweiz
Die verwendeten Daten stammen aus der Lohndatenerhebung der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK). Diese wird jährlich durchgeführt, umfasst aber nur die Deutschweizer Kantone. Die vorliegenden Daten betreffen das Schuljahr 2013. Daten für 2014 sind noch nicht erhältlich. Die angegebenen Maximallöhne sind teils theoretischer Natur und ohne Zusatzämter und Höchstqualifikation nicht zu erreichen. Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) verfügt ebenfalls über eine detaillierte Lohndatenerhebung, macht die Daten aber aus Angst vor kantonalem Lohnwettbewerb um Lehrkräfte aber nicht publik. (thi)

In der Primarschule starten mit 71'081 Franken pro Jahr die Innerrhödler Lehrer mit dem niedrigsten Lohn. Am meisten gibts mit 90'754 Franken im Kanton Zürich. Auch beim maximal erreichbaren Lohn fahren die Zürcher Primarlehrer am besten. Am Ende ihrer Karriere können sie bis zu 145'735 Franken verdienen. Die grösste Differenz in den Anfangslöhnen bei benachbarten Kantonen liegt zwischen Bern (73'547 Franken) und Solothurn (80'656 Franken). Berner Primarlehrer, die ennet der Grenze in Solothurn anheuern, können mit dem Kantonswechsel mehr als einen Monatslohn gut machen.

In der Sekundarschule steigen Zürcher Lehrer mit einem Startsalär von 96'168 Franken am besten ein. Am wenigsten gibts mit 82'000 Franken in Graubünden. Diese Differenz von rund 15'000 Franken vergrössert sich bis zu Karriereende noch. Die Zürcher Maximallöhne liegen bei 155'881 Franken, diejenigen im Graubünden bei 126'280 Franken. Bündner Sekundarlehrer, die einen besseren Schnitt machen wollen, sollten im benachbarten Kanton St. Gallen anheuern, wo sie zu Karriereanfang 11'016 Franken mehr verdienen und zu Karriere-Ende (mit Maximallohn) 15'568 Franken mehr.

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Junge Lehrer, die am Gymnasium unterrichten wollen, starten am besten im Kanton Zug, wo es bereits im ersten Jahr 118'016 Franken Lohn gibt. Am wenigsten verdienen junge Gymnasiallehrer im Kanton Ausserrhoden, wo sie mit 92'850 Franken nur knapp 2000 Franken mehr verdienen, als Einsteigerprimarlehrer im Kanton Zürich. Zürcher Gymnasiallehrer können übrigens gegen Karriereende bis zu 178'801 Franken verdienen. Das sind mehr als 30'000 Franken mehr als der Maximallohn für Gymnasiallehrer im Kanton Freiburg beträgt (147'664).

St. Galler Gymnasiallehrern ist zu empfehlen, in den benachbarten Kantonen Zürich oder Thurgau anzuheuern. Diese beiden Kantone liegen bei den Anfangslöhnen auf Platz 2 und 3. St. Gallen mit einem Anfangslohn von 95'543 nur auf dem zweitletzten Platz unter den Deutschschweizer Kantonen.

Die finanzielle Karriere unserer Lehrer in der Übersicht (alle Werte in Schweizer Franken pro Jahr)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Benjaminus
18.08.2014 17:26registriert Februar 2014
Ich finde es an sich recht, dass Lehrer gut entlöhnt werden. Nur mag ich das ganze Geheule von wegen zu wenig Lohn / zu viel Stress dann auch nicht hören. Stress ist subjektiv, wenn ich allerdings zwischen meinen (zahlreichen) Lehrerfreunden und den in der Privatwirtschaft angestellten vergleiche, dann muss man schon sagen: die Lehrer haben ein lockeres Leben. Viel Ferien (auch wenn ab und an mal was vorbereitet werden muss), sehr geregelte Arbeitszeiten, einen sicheren Job und die Möglichkeit auch mal ein paar Monate Ferien zu nehmen (ersetzt per Vikariat). Kein schlechter Deal also.
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_Tiz_
05.09.2016 20:29registriert September 2016
Über die Löhne ansich kann ich nicht so viel sagen. Meine Eltern sind beide Lehrer, deshalb weiss ich, dass dieser Job viel mehr beinhaltet als einfach kurz an die Tafel zu stehen und irgendwas zu erzählen. Meine Eltern bereiten sehr viel vor, für sie ist es praktisch unmöglich, einfach mal nach Hause zu kommen und zu entspannen. Häufig verschwinden sie im Zimmer und korrigieren Prüfungen oder bereiten die weiteren Lektionen vor.
Ausserdem sind die 12 Wochen Ferien bitter nötig, wer den ganzen Tag bis zu 27 Schüler im Zaun halten muss, ist sonst psychisch ganz schnell am Limit. Btw bin 16.
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Verkappter Schwede
18.08.2014 13:25registriert Juni 2014
Der Vergleich mit anderen Ländern zählt so nicht, wenn man nicht auch die höheren Lebenskosten in der Schweiz in den Vergleich mit einbezieht.
Lehrer und vor allem KindergärtnerInnen verdienen zu wenig, wenn man das mit anderen Berufsgattungen mit ähnlichem Bildungsweg vergleicht. Sage ich als Software Engineer, also kein Lehrer... ;)
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