Schweiz
Gesellschaft & Politik

Ruth Humbel hofiert die Grünen – aber die wollen die CVP-Nationalrätin nicht in der kleinen Kammer

Will in den Ständerat: Ruth Humbel.
Will in den Ständerat: Ruth Humbel.
Bild: KEYSTONE

Ruth Humbel hofiert die Grünen – aber die wollen die CVP-Nationalrätin nicht in der kleinen Kammer

Die links-grüne Unterstützung für CVP-Kandidatin Ruth Humbel im zweiten Wahlgang der Aargauer Ständeratswahlen bleibt gering. An ihrer Mitgliederversammlung beschlossen die Aargauer Grünen, keine Wahlempfehlung abzugeben.
27.10.2015, 03:1127.10.2015, 10:17
Mehr «Schweiz»

Nach der Nomination durch ihre eigene Partei sah es zuerst noch gut aus für Humbel. Die SP-Parteileitung empfahl die CVP-Nationalrätin zur Wahl in den Ständerat, «um den rechten Durchmarsch zu verhindern». Sie vertrete insbesondere in sozialpolitischen Fragen einige gemeinsame Positionen mit sozialdemokratischen Anliegen.

Diese Haltung trug der SP eine harte Rüge der Jungsozialisten ein. Die JUSO Aargau verurteile die Wahlempfehlung der kantonalen SP-Mutterpartei scharf, teilte die Jungpartei mit. Die Empfehlung sei ein Kniefall der SP Aargau vor der bürgerlichen Mehrheit.

Wahlen 2015
AbonnierenAbonnieren

Auch der Aargauische Gewerkschaftsbund (AGB) mochte Humbel nicht unterstützen. Sie sei für die Gewerkschaften keine Alternative zu Knecht und Müller, teilte der Aargauische Gewerkschaftsbund mit. In umweltpolitischen Fragen sei sie zwar aufgeschlossener als ihre beiden Konkurrenten, sie politisiere aber am rechten Rand.

Humbel tritt zum zweiten Wahlgang an, obwohl sie im ersten Wahlgang 43'300 Stimmen weniger holte als SVP-Kandidat Hansjörg Knecht. Dieser distanzierte FDP-Präsident Philipp Müller um fast 6000 Stimmen. Einzig Pascale Bruderer (SP) wurde im ersten Wahlgang gewählt. Auch sie persönlich wollte für Humbel keine Wahlempfehlung abgeben. (dwi/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Nach gigantischem Bergsturz im Engadin: «Der ganze Tschierva-Gletscher ist abrasiert»
Ein gigantischer Bergsturz in der Berninagruppe hat am vergangenen Wochenende Millionen Tonnen Gestein ins Tal befördert. Glaziologe Matthias Huss erklärt die Folgen für den Tschierva-Gletscher, der unter den Geröllmassen liegt.

«Das betroffene Gebiet ist gut einsehbar, unter anderem von einem Ski-Gebiet. Es ist gewaltig. Deswegen machten die Bilder so schnell die Runde.» Das sagt Martin Keiser. Er ist Regionalforstingenieur und Naturgefahrenspezialist beim Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Graubünden. Keiser wurde am Sonntag kurz nach 7 Uhr von den Einsatzkräften über den riesigen Bergsturz informiert, der sich wenige Minuten zuvor am Piz Scerscen im Engadin ereignet hatte.

Zur Story