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Girod ist überall: Auf deiner Facebook-Wall, in den Retweets deiner Freunde, frühmorgens an der Zürcher Hardbrücke. Der Grüne legt sich knapp drei Wochen vor den Ständeratswahlen mächtig ins Zeug, «die Sensation ist möglich», ist seine Message: ein linkes Doppelpack für die Zürcher in den Ständerat zu schicken. Seine Strategie geht auf: «Plötzlich reden alle von Bastien Girod», titelt die NZZ am Dienstag.
Mit dem Rechtsrutsch drohen viele Zürcher Anliegen unter die Räder zu kommen. Mehr Info: https://t.co/1VOwExe9iJ pic.twitter.com/QmHWkTrjaX
— Bastien Girod (@bastiengirod) 3. November 2015
Und es stimmt. Girod gelingt es, sich als letzte Hoffnung für die vom angeblichen Rechtsrutsch bedrohten Mitte-Links-Wähler zu inszenieren. Schon am selben Abend, an dem er verkündete, wieder als Ständeratskandidat anzutreten, war sein neuer Hashtag parat: #rechtsreichts! Er wird seither rege genutzt und unter dem Slogan «Zürich wählt Girod» lassen sich Prominente einspannen: Autorin Sibylle Berg, Schauspieler Walter Andreas Müller oder Schriftsteller Peter Stamm.
Obwohl er sich am 18. November 42'000 Stimmen weniger als SVP-Kandidat Hans-Ueli Vogt sicherte und sogar 67'000 weniger als FDP-Kandidat Ruedi Noser, lässt er seine bürgerlichen Konkurrenten Kampagnen-technisch hinter sich zurück.
Nicht zuletzt kommt ihm zugute, dass SVP und FDP sich nicht zusammenraufen konnten, um sich geschlossen hinter einen bürgerlichen Kandidaten zu stellen – die rechten Stimmen werden sich nun auf zwei verzetteln.
Wie die NZZ schreibt, rechnete der Alternative Niklaus Scherr kürzlich in seinem Blog vor, dass der Entscheid ohnehin zwischen Noser und Girod falle, denn Vogt habe sowieso keine Chance. Ziehe man die 26 bis 32 Prozent ab, die auf ihn und andere entfielen, verblieben 68 bis 74 Prozent für den FDP-Kandidaten und den grünen Aussenseiter. Wenn es Girod also gelinge, etwas mehr als die Hälfte dieser Stimmen auf sich zu vereinigen – 34 bis 37 Prozent –, gehe er als Gewinner aus dem Zweikampf hervor.
Einfach wird es nicht – mit Ex-Regierungsrat Markus Notter, alt Stadtpräsident Elmar Ledergerber und Regierungsrat Mario Fehr haben sich ein paar SP-Aushängeschilder zu Noser bekannt – ganz so unmöglich scheint es aber auch nicht. (rar)