Schweiz
Homosexualität

Fünf Gretchenfragen: So denkt die Schweiz 2016 über Homosexuelle

Greg Bovo, left, and his partner David Schmokel fill out a marriage license application as their adopted daughter, Sophia Bovo-Schmokel, 5, looks on inside the County Clerk's office in the St. Jo ...
Die Hälfte der Befragten in der Schweiz sprechen sich für die Stiefkindadoption bei Homosexuellen aus.Bild: AP/South Bend Tribune

Fünf Gretchenfragen: So denkt die Schweiz 2016 über Homosexuelle

14.10.2016, 04:2614.10.2016, 10:18
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Gleichgeschlechtliche Ehe, Adoption, Konkubinat und Gleichstellung: Die Schwulenorganisation Pink Cross hat in einer Umfrage dem Schweizer Volk bezüglich seiner Einstellung gegenüber Homosexuellen auf den Zahn gefühlt. Fazit: Die Forderung nach mehr Rechten scheint mehrheitsfähig – doch die Schweiz ist etwas zurückhaltender geworden als noch im vorvergangenen Jahr.

In der Erhebung, welche Pink Cross den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Der Bund» vorlegte, bejahten 69 Prozent die Frage «Soll die Zivilehe für gleichgeschlechtliche Beziehungen geöffnet werden?». 25 Prozent lehnten dies ab, 6 Prozent äusserten keine Meinung.

Es stehen Forderungen in Raum, die Zivilehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Befürworten Sie diese Öffnung?

Pink Cross Studie
screenshot pink cross

Zum Vergleich: Bei der Umfrage im Jahr 2014 sprachen sich mit 70,4 Prozent Ja oder eher Ja mehr Menschen für das Anliegen aus.

Frauen befürworten die Homo-Ehe damals wie heute leicht häufiger als Männer. Bei den Parteien reicht die Zustimmung von 59 Prozent (SVP) bis zu 94 Prozent (Grüne).

Sollen Menschen in eingetragener Partnerschaft das Kind ihrer Partnerin / ihres Partners adoptieren dürfen?

Pink Cross Studie
screenshot pink cross

Auch bei der Frage nach der Stiefkindadoption, die das Parlament bereits verabschiedet hat und gegen die ein Referendum aus rechtskonservativen Kreisen gescheitert ist, hat sich die Zustimmung binnen zweier Jahre um 3,8 Prozentpunkte verringert. Noch 50 Prozent der Befragten sind einverstanden damit, dass Homosexuelle das Kind ihres Partners oder ihrer Partnerin adoptieren dürfen. 39 Prozent sind dagegen.

Sollen Menschen in eingetragener Partnerschaft Kinder adoptieren dürfen?

Pink Cross Studie
screenshot pink cross

Ein allgemeines Adoptionsrecht für Menschen in einer eingetragenen Partnerschaft befürworten aktuell 43,2 Prozent, demgegenüber stehen 47,4 Prozent Gegner.

Befürworten Sie eine Öffnung der eingetragenen Partnerschaft für heterosexuelle Paare, die im Konkubinat leben?

Pink Cross Studie
screenshot pink cross

Ganze neun Prozentpunkte tiefer fällt bei der jüngsten Erhebung die Zustimmung aus für eine Öffnung des Konkubinats – 75,4 Prozent sagten 2014 ja oder eher ja dazu.

In der Schweiz ist es verboten, Menschen aufgrund ihrer Rasse oder Religion herabzusetzen. Soll dieses Gesetz auch Lesben, Schwule und Transmenschen schützen?

Pink Cross Studie
screenshot pink cross

Einzig bei der Frage nach der Rassismus-Strafnorm hat die Zustimmung leicht zugelegt: von 84,7 auf aktuell 85,9 Prozent.  

Für die jüngste Befragung wurden in der Deutsch- und Westschweiz 1011 Personen im April und Mai 2016 vom Forschungsinstitut GFS interviewt. (kad/sda)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gelegentlicher Kommentar
14.10.2016 08:32registriert Oktober 2014
Das schlimmste Argument gegen die Adoption von Kindern von Homosexuellen ist für mich, dass diese Kinder dann gemobbt werden würden.
(1) Ja, die ersten dieser Kinder werden es wohl nicht immer einfach haben. Genau so wie man früher die Kinder hänselte, deren Eltern nicht verheiratet waren und dann, als das nicht mehr interessant war, die Scheidungskinder. Danach kräht heute auch kein Hahn mehr.
(2) Dann bring doch deinem Kind bei, dass es andere nicht mobben soll. Denn da liegt das Problem.
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maweiss83
14.10.2016 07:24registriert September 2016
Schön zu sehen das die Stimmung eher positiv ist. Gerade bei so konkreten Fragen wird es wohl immer Personen geben, die es ablehnen.

Btw, Pinkcross hat nichts mit einer Schule zu tun ;-)
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Calvin Whatison
14.10.2016 09:01registriert Juli 2015
Es geht Niemanden an, mit wem der Nachbar ins Bett steigt, und zu interessieren hat es schon gar nicht. Typisch Schweizer Mentalität: in fremden Gärten für Ordnung herrschen zu wollen. Ein jeder kann tun und machen wie er will, solange dies mit Respekt und Anstand gegenüber anderen gelebt wird. Luxusprobleme gewisser Herrlichkeiten.
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