Es steckt viel Zündstoff im Versuch, die Exzesse in Köln zu erklären. Fünf Experten haben es am Dienstagabend in der SRF-Sendung «Club» gewagt: Ashti Amir, ehemaliger syrischer Flüchtling und Betreuer von Asylsuchenden, «Tages-Anzeiger»-Journalistin Michèle Binswanger, der forensische Psychologe Jérôme Endrass, die Islamwissenschaftlerin Amira Hafner-Al Jabaji, und Saïda Keller-Messahli vom Forum für einen fortschrittlichen Islam.
Die sexuellen Übergriffe von Köln seien ein Angriff auf Freiheit und Würde der Frau, schrieb Michèle Binswanger gestern in einem Artikel – ein Angriff auf zentrale Errungenschaften der westlichen Zivilisation. Die Motivation für eine solche Tat deshalb, so der einfache Schluss, könne nicht in der westlichen Welt gründen, sondern werde aus anderen Kulturen importiert.
Auch Keller-Messahli stellte sich in der Sendung auf diesen Standpunkt. Das Frauenbild, das die arabische Welt pflege und lebe, lasse sich nicht von der Kultur und der Religion trennen. «Belästigung von Männern gehört in der arabischen Welt zum Alltag», sagte Keller-Messahli Migranten kämen aus patriarchalisch geprägten Gesellschaften hierher, wo Vaterfiguren nicht mehr existierten und plötzlich Freiheiten vorhanden seien, mit denen nicht umgegangen werden könne.
Ähnliches erzählte Amir. Man müsse mit Asylbewerbern zusammensitzen und die Normen geraderücken. Es sei eine Frage der Integration – die bei religiösen Familien aber eben halt schwieriger sei.
Das waren für Hafner-Al Jabaji zu viele Pauschalisierungen. Die Taten seien in keiner Weise mit den Normen aus dem Islam vereinbar. Beispielsweise habe Alkohol in Köln eine grosse Rolle gespielt – praktizierende Muslime trinken aber keinen Alkohol. Einig war die Islamwissenschaftlerin mit Keller-Messahli aber darin, dass in erster Linie das Männerbild problematisch sei. Männern werde generell Triebhaftigkeit attestiert, Frauen müssten beschützt werden, der öffentliche Raum gelte als gefährlich.
Grundsätzlich herrschte also Konsens in diesem «Club»: der Islam müsse Teil der Debatte über die Taten in Köln sein und das Geschlechterbild, das Männer mit Migrationshintergrund mitnehmen würden, sei problematisch. Nur Jérôme Endrass brachte eine echte Gegenstimme in die Runde, mit der er fast die «Club»-Debatte für obsolet erklärte.
«Bei den schweren Sexualstraftaten spielen Kultur und Religion eine untergeordnete Rolle», sagte der Forensiker. Es habe viel mehr mit einer stark ausgeprägten Dissozialität zu tun – wenn also Regeln und Normen nicht etabliert seien, schlicht: Jemand nicht erzogen wurde. «Das gibt es in allen Kulturen», sagt Endrass.
Wie weiter? Genderkurse würden kein zweites Köln verhindern, sagte Endrass. Das sei zu massive Gewalt, zu nahe an der Persönlichkeit. «Das sind Leute, die eine Prädisposition haben.» Für mehr Integration plädierten die anderen. «Wir haben ein Defizit», sagte Keller-Messahli. «Wir haben ein Problem mit Leuten, die sich nicht integrieren lassen, mit Schweizern, die sich nicht integrieren lassen.» Es brauche klare Signale. (dwi)
Es hat mit der Islamischen Kultur zu tun.
Und auch die letzten Gutmenschen werden irgendwann nicht mehr drumherumkommen sich mit NOCH EINEM Thema, was den Islam angeht, auseinanderzusetzten.
"Fast alle Länder, in denen Christen (mehr als 100 Millionen) brutal unterdrückt und verfolgt werden, sind muslimisch geprägt.
Alles nur Einzelfälle... von ein paar Extremisten verursacht?
Unter den ersten fünf Ländern in denen die weltweit stärkste Christenverfolgung stattfindet finden wir auch;
Eritrea, Afghanistan und Syrien.
http://www.srf.ch/play/tv/club/video/uebergriffe-von-koeln-zuendstoff-der-kulturen?id=b53adfc4-a280-4c56-ad03-95f55e43948c
Anschauen sollte man sich das m.E. unbedingt, denn es hilft doch sehr, diese grosse Problematik in vollem Ausmass verstehend zu erkennen.
Was sind denn diese Vaterfiguren, die fehlen?