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In the Heat of the Herd: 12,5 Kochshows, die dich glücklich machen!

In the Heat of the Herd: 12,5 Kochshows, die dich glücklich machen!

Und erst noch nicht fett! Eine Liebeserklärung an den schönsten Trost seit der Erfindung des Fernsehens.
02.12.2016, 11:4303.12.2016, 22:38
Simone Meier
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The Best

Götter! Monica Galetti, die im Januar in London ihr erstes Restaurant eröffnet, und Marcus Wareing (links im Bild, zwei Michelin-Sterne) sind fucking Götter! Die beiden müssen in «MasterChef: The Professionals» nicht nur jurieren, sondern oft auch vorkochen, sie tun das mit Eleganz, Brillanz und einem Vokabular, das sofort nach Shakespeare klingt. Eine sehr ernste Sendung, in der Profiköche bis zum Umfallen miteinander ringen, in der die berühmtesten und bösartigsten Foodkritiker über Gerichte richten und in der die Kandidaten bei den besten Köchen der Welt gastieren dürfen. «MasterChef» gibts auch noch mit Normalos und Promis, aber «The Professionals» ist der wahre Orgasmus für Foodies. Und gerade DAS Binge-Ding mehrerer watson-Redakteure.

«MasterChef: The Professionals» läuft aktuell von Dienstag bis Donnerstag um 21 Uhr (unsere Zeit) auf BBC 2. Und hier gehts zu so ziemlich allen Sendungen ever.

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bild: bbc

Leckere Löffel

Gerade ist die neue Staffel zu Ende gegangen. Was war sie schön! «The Taste» ist am ehesten wie unsere Nummer 1, allerdings mit etwas mehr Gefühl, denn hier bilden vier Promiköche (im Bild Frank Rosin, Cornelia Poletto, Roland Trettl und Alexander Herrmann, v.l.) Teams aus kandidierenden Profis – Amateure sind selten dabei. Und dann geht es wie besessen darum, einen «Löffel» voller «Geschmacksexplosionen» zu packen, also auf kleinstem Raum grösstes Können zu demonstrieren. Kleiner Löffel, Riesenstress, nirgendwo sonst lassen sich die Teamchefs so gehen, sind die Kandidaten so kreativ und möchte man so gern mitessen. Ausser in der Nummer 1 natürlich.

Hier gehts zu «The Taste».

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bild: Sat.1

 Backen

Wer hat's erfunden? Natürlich die Briten. Aber Vox macht's genau so gut. «Das grosse Backen» glänzt durch ein pastelliges Studio neben einem Schloss (wieso nicht im Schloss?), durch zwei einschüchternde Juroren mit albernen Namen, nämlich Christian Hümbs und Bettina Schliephake-Burchardt. Moderiert wird's von Enie van de Meiklokjes, der Frau, die mit englischen Blümchentapeten verheiratet ist. Natürlich trügt die Idylle. Kampf und Krampf sind bestialisch. Es heisst ja nicht einfach so «Rache ist süss». Und was für ein Eigenleben diese Teigs immer im Ofen entwickeln! Monster!

Hier gehts zu «Das grosse Backen».

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bild: sat.1

Zuhause in Deutschland

«Das perfekte Dinner» hat es geschafft, auch bei uns zum Alltag zu werden. Überall treffen sich jetzt kochende Freundeskreise zum kompetitiv perfekten Dinner. Früher waren Einladungen gemütlich. Heute kämpft man gegeneinander. Hat das Fernsehen verbrochen. Shit. Für alle, die noch immer nicht wissen, wie das geht: Fünf Leute essen fünf Abende hintereinander bei je einem Leut zuhause. Das hat neben dem Food- auch noch den Vorteil des Property-Porns. Zeig mir deine Wohnung, und ich sag dir, wie scheisse du bist. Am unsympathischsten sind immer die Bewohner der Extrempole. Also Menschen aus dem tiefsten Individualisten-Berlin (Bild) und aus der abgelegensten Provinz. 

Montag bis Freitag um 19 Uhr auf Vox.

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bild: vox

Weekend-TV-Lunch

Man kann sich das von Montag bis Freitag in Originallänge antun. Dann schleppt es sich. Oooooder flott zusammengeschnitten als «Die Küchenschlacht – Der Wochenrückblick» am Samstag über Mittag! Sogar noch besser für den genüsslichen Weekend-TV-Lunch als Skirennen! Also: Tiefenentspannte deutsche Promiköche begleiten total gestresste Hobbyköche auf ihrem steinigen Weg zum Wochensieg, und die Zuschauer essen am Ende sowieso alles, egal, ob es schmeckt oder nicht. Very nice!

Samstag, ZDF, 11 Uhr.

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bild: zdf

Awesome Anthony

Okay, der Amerikaner Anthony Bourdain ist jetzt echt in die Jahre gekommen, dagegen helfen auch all seine frisch gestochenen Tattoos nicht, aber er war mal schon sowas wie der Sexgott am Herd. Da lag der Foodporn nicht nur auf dem Teller, da ... Seine Sendungen «No Reservations»«Parts Unknown» oder «The Layover» bestehen vor allem darin, dass er um die Welt reist und krasse kulinarische Mutproben absolviert. Selten appetitlich, aber sehr, sehr unterhaltsam.

Anthony gibts auf Netflix oder hier.

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bild: netflix

Naughty Nigella

Sie ist sowas wie das Gegenstück zu Anthony Bourdain, und die erotische Spannung, zu der die beiden vor der Kamera fähig sind, wurde auch schon öfter schamlos fürs Fernsehen ausgenutzt. Nigella Lawson ist die Softpornoqueen der TV-Köchinnen, stets weichgezeichnet, stets von Luxus umgeben, ihr Essen ist das Pendant zur hochwertig kuschligen Kaschmirdecke vom schottischen Hochlandschaf oder so. Ihre Sendungen «Simply Nigella» und «Nigella Bites» sind Wellness vom kargen, kalten Alltag.

Hier gehts zu Nigella.

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bild: bbc

Tom Cruise der Küche

Tim Mälzer ist der grosse– und sympathische – Macho-Masochist unter den deutschen TV-Köchen. In «Kitchen Impossible» lässt er sich von Kolleginnen und Kollegen (hier von unserer Meta Hiltebrand) durch ganz Europa jagen und kochtechnische Aufgaben am Rande der Zumutbarkeit lösen. Und umgekehrt. Lustig, spannend und die aufwändigste Kochshow im deutschsprachigen Raum.

Die Suchanfrage «Kitchen Impossible Videos» leitet zu leider unbefriedigend kurzen Videoschnipseln, die sich hier leiderleider nicht verlinken lassen. 

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bild: vox

Der böse Mann

Feuer! Fleisch! Geschrei! Ein Männerteam kocht gegen ein Frauenteam! Einer aus dem Männerteam (er ist verlobt!!!) verknallt sich in eine aus dem Frauenteam! «Hell's Kitchen» ist eine Mischung aus «MasterChef» und «Big Brother», quasi der Hell's Angel unter den Kochshows. Der nette Gordon Ramsay (im Bild rechts) aus dem höflichen England wird dafür zum rabiaten Diktator, der den amerikanischen Kandidaten in Los Angeles das Fürchten und Grauen lehrt. Bereits in der 16. Staffel.

«Hell's Kitchen» gibts zum Beispiel hier.

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bild: netflix

Holy Mary

Mary Berry, auch bekannt als «Mary, Queen of Cakes» ist 81 und damit ziemlich sicher die älteste noch amtierende TV-Köchin der Welt (das Bild ist aus den 70er-Jahren!). Sie ist sowas wie der omnipräsente Stargast in britischen und australischen Kochshows und macht gelegentlich noch einen festlichen BBC-Sechsteiler zur Weihnachtszeit. Ihre Kekse, Kuchen und Torten sind von einer überirdischen Perfektion, sie kennt jede Dekortechnik seit dem Bau von Versailles, ihre abgearbeiteten Hände sind ehrlich, sie vermittelt warm duftende Sicherheit in einer wilden Welt des Wandels. Heilige Mary, adoptiere uns!

Mary Berry gibts hier.

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bild: bbc

Die Hölle ist ein Schweizer Esstisch

Oh, frivole Freude des Fremdschämens! «SwissDinner», die auf nur wenige Minuten eingedampfte Schweizer Version des «Perfekten Dinners» zeigt uns: Vermutlich akzeptables und daher bemitleidenswertes Essen auf hässlich gedeckten Tischen in Wohnungen, die oft aussehen wie aus dem Ausverkauf der Migros-Möbelabteilung (pardon, Migros, aber Möbel waren noch nie deins). Dazu: Latent lustgezügelte Menschen, die allesamt viel, viel schlechter reden können als die deutschen Gastgeber. Was sind wir doch für ein Volk von kommunikativen Brösmelis! Eine aufschlussreiche Sendung!

«SwissDinner» gibts hier.

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bild: tele züri

Der gütige Opa

Das Tolle and «Rick Stein» ist ja, dass der Brite mit dem leicht nervigen kolonialen Habitus, überall auf der Welt ganz zufällig die besten und bescheidensten einheimischen Kochgenies unseres Planeten entdeckt. Sei es in einem indischen Slum, an einem thailändischen Strand, irgendwo auf einem spanischen Hügel oder am Rand einer anatolischen Baustelle. Er findet sie alle. Rick Stein selbst besitzt übrigens im Küstenörtchen Padstow in Cornwall mehrere Restaurants und Shops – und wenn einem nicht die Möwen alles vom Teller oder aus der Hand fressen, ist das ein kleines Paradies!

«Rick Stein» gibts – synchronisiert – hier.

Picture Shows: Rick Stein enjoys a Turkish picnic with a family of goat farmers in the village of Gölcük, Western Turkey.
bild: srf

12,5 Die Schweiz im Herzen

Okay, sie sind nur hier, weil wir alle jemanden in der Familie haben, der das schaut. Glaubt ihr nicht? Dann fragt mal ein bisschen rum! Die «Landfrauenküche» besticht neben dem ultraländlichen Charme vor allem durch ihre Abneigung gegenüber allem Praktischen: Rustikale Gerichte, die in altmodischen Küchen nach altmodischen Rezepten hergestellt wurden, müssen mindestens über eine ganze Kuhweide getragen werden, bevor sie in irgendeinem mit Feldblumen dekorierten Stall serviert werden können. Aber was vor 5000 Jahren gut war ... 

Zur «Landfrauenküche» gehts hier.

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bild: srf

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