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(Grammatik-) Vandalen schänden muslimisches Gräberfeld in Lausanne

(Grammatik-) Vandalen schänden muslimisches Gräberfeld in Lausanne 

14.10.2017, 21:29
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Une vue sur le carre musulman vendalise ce samedi 14 octobre 2017 au Cimetiere du Bois-de-Vaux a Lausanne. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
Aufruf zum Verlassen der Schweiz in orthografisch nicht ganz korrektem Französisch.Bild: KEYSTONE

Vandalen haben das muslimische Grabfeld im Friedhof Bois-de-Vaux in Lausanne geschändet. Mit anti-islamischen Slogans verschmierten sie Gehwege und rissen Grabtafeln um. Zudem zerstörten sie Blumenschmuck.

Friedhofsbesucher waren am Samstagnachmittag äusserst bestürzt über die Vandalenakte, über welche das Online-Portal von 24 heures berichtet hatte. Die gesprayten Hass-Botschaften forderten Muslime zum Verlassen der Schweiz auf und waren orthografisch falsch geschrieben. Die lokalen Behörden wurden als «Mafia» angegriffen, weil sie den Friedhofsteil für die Muslime bewilligt hatten.

Une vue sur le carre musulman vendalise ce samedi 14 octobre 2017 au Cimetiere du Bois-de-Vaux a Lausanne. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
Bild: KEYSTONE
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Die Lausanner Polizei erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, sie sei am Samstagnachmittag informiert worden. Kriminalbeamte und Spurensicherer waren am Nachmittag vor Ort. Haben sie ihre Arbeit abgeschlossen, bringt die Stadt die Gräber wieder in Ordnung.

Die Stadtbehörden verurteilten die Taten in einem Communiqué aufs schärfste. Sie werden eine Strafanzeige einreichen. Die Angehörigen der Toten in den geschändeten Gräbern werden persönlich informiert. Zudem nahm die Stadt Kontakt zum Präsidenten der kantonalen Muslim-Vereinigung auf.

Une vue sur le carre musulman vendalise ce samedi 14 octobre 2017 au Cimetiere du Bois-de-Vaux a Lausanne. (KEYSTONE/Jean-Christophe Bott)
Bild: KEYSTONE

In dem Friedhoftsteil für Muslime haben 350 Gräber Platz. Vor der Einrichtung des Gräberfelds 2016 gab es heftige Kontroversen. Gemäss islamischer Regeln werden die Toten mit dem Gesicht gegen Mekka beerdigt.

Die Grabschändungen auf dem Friedhof sind nicht die ersten. Vor der Schaffung des muslimischen Gräberfeldes hatte die Täterschaft vor allem Gräber mit arabisch oder nordafrikanisch anmutenden Namen im Visier. (wst/sda)

Sieg Fail: So doof sind Nazis

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Sieg Fail: So doof sind Nazis
Nein, nicht «Bingo». Auch das ist falsch. Das passiert, wenn ein Nazi ein Bild von einem Nazi, der versucht hat, ein Nazi-Symbol zu zeichnen, ins Internet stellt.
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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Watsianer
14.10.2017 22:02registriert Juni 2017
Wirklich schade was man mit ständigen hasstiraden und hetze gegen gruppierungen anrichten kann. Menschen die sich nicht an unser gesetz halten, beschimpfen andere das sie sich über umsere verfassumg usw. hinwegsetzn.
Hoffe die schuldigen werden gefunden und ein exempel wird durchgeführt.
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chnobli1896
15.10.2017 00:12registriert April 2017
Hass hilft selten bis gar nie um irgendetwas zu verbessern.
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Röschtigraben
15.10.2017 20:20registriert Februar 2016
Das ist eine unglaublich schändliche Tat. Gräber zu schänden....
Egal welchen Glaubens. Sowas tut man einfach nicht. Niemals!
Die sollten sich schämen
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