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Christliche Jugendliche ziehen gegen die «Love Life»-Kampagne vors Bundesgericht

Christliche Jugendliche ziehen gegen die «Love Life»-Kampagne vors Bundesgericht

21.06.2016, 10:3521.06.2016, 11:33
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Die 35 Kinder und Jugendlichen, die sich gegen die «Love Life»-Kampagne des Bundes gewehrt hatten, ziehen vors Bundesgericht. Sie stören sich an der Darstellung sexueller Handlungen. Das Bundesverwaltungsgericht hielt sie jedoch für nicht beschwerdeberechtigt.

Die Minderjährigen teilten den Weiterzug ans Bundesgericht am Dienstag mit. Die Gruppe der 4- bis 17-Jährigen und ihre Eltern werden von der christlich orientierten Stiftung Zukunft Schweiz unterstützt. Sie gehen davon aus, dass die im TV-Spot der «Love Life»-Kampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG) gezeigten sexuellen Handlungen von homo- und heterosexuellen Paaren die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefährden können.

Im Sommer 2014 haben sie deshalb eine Beschwerde gegen die Kampagne beim BAG eingereicht und deren Einstellung gefordert. Das BAG trat darauf nicht ein, worauf die Gruppe den Fall ans Bundesverwaltungsgericht in St.Gallen weiterzog.

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Nicht betroffen

Die Richter entschieden, dass die Kinder und Jugendlichen beziehungsweise ihre gesetzlichen Vertreter nicht berechtigt sind, Beschwerde zu führen. Dafür müssten sie von der Kampagne mehr betroffen sein als die Allgemeinheit. Sie müssten also einen Sondernachteil erleiden, damit überhaupt ein schutzwürdiges Interesse vorliege. Dies ist gemäss Bundesverwaltungsgericht nicht der Fall.

Aus diesem Grund ist das BAG zu Recht nicht auf die Beschwerde eingetreten. Die Anwältin der Beschwerdeführenden ist gemäss Mitteilung der Kinder und Jugendlichen überzeugt, dass die Minderjährigen in ihrer Gesamtheit eine klar definierbare Gruppe darstellten. Im Interesse einer gesunden Entwicklung sei sie mehr als die Allgemeinheit der Bevölkerung vor sexualisierten Bildern und Videofilmen zu schützen.

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Ein Clip über die «Love Life»-Kampagne.YouTube/Clear Channel Schweiz AG

(sda)

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99 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Stichelei
21.06.2016 11:42registriert Oktober 2015
Ich erwäge, gegen die Agentur-C vor Gericht zu ziehen, da diese mich mit ihren fundamental-christlichen blauen Plakaten in meiner gesunden sexuellen Entfaltung massivst behindert.
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Matrixx
21.06.2016 12:08registriert März 2015
Und was klagt ein 4-Jähriger dort? Dass der Storch fehlt?
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Electric Elephant
21.06.2016 13:46registriert Januar 2016
Gruusig! Da werden Kinder vorgeschoben, nur weil ihre verklemmten Eltern offenbar ein Problem mit ihrer eigenen Sexualität haben.
Interessant ist auch, dass diese religiösen Fundis offenbar auch kein anderes Thema kennen ausser Sex! So nach dem Muster: Da werden Menschen getötet - Gott wird's schon richten, unsere Welt wird zerstört - Gott wird's schon richten, da sieht man eine Brustwarze - machen wir einen Aufstand!
Diese Leute sind einfach nur armselig - von wo diese Fixierung? Zu wenig masturbiert in der Pupertät, oder was?
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