16.05.2017, 16:1216.05.2017, 16:19
China, Ende des 19. Jahrhunderts: Drei Frauen am Pranger.bild: wikicommons/CarlundAnna Reiss
Der Pranger ist eine Bestrafungs-Werkzeug aus dem Mittelalter: Demütigend, peinlich – und in den Augen der damaligen «Justiz» hocheffektiv. In einigen Weltgegenden wird der Pranger auch heute noch genutzt (USA, we're looking at you!), grossmehrheitlich hat er sich aber in die Geschichtsbücher verzogen.
Wie am Montag bekannt wurde, wollen einige Zürcher Kantonsräte das Rad der Zeit zurückdrehen und den Pranger für Vandalen und Sprayer einführen. Mit 104 Stimmen hat das Kantonsparlament eine parlamentarische Initiative vorläufig unterstützt (und weil Pranger etwas sehr nach Hexenverbrennung tönt, lautet die offizielle Bezeichnung leicht beschönigend «gekennzeichnete Arbeitseinsätze im öffentlichen Raum»).
Wir finden: eine ausgezeichnete Idee, die man durchaus noch etwas ausdehnen könnte:
Raser müssen mit der Warnweste ins Tram
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Fussballrowdys müssen sich Spiele der Hockeynati anschauen
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Ladendiebe müssen am Sonntag im Migros-HB einkaufen
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Tierschänder müssen öffentlich Hühner streicheln
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Fehlbare Velofahrer müssen aufs Trotti umsteigen
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Deshalb: Prägt euch diese Regeln ein!
Prügler dürfen ihr Haus nur noch mit einem Hug-Me-Schild verlassen
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Politiker, die nachweisbar gelogen haben, müssen einen Tag lang mit Pinocchio-Nase ins Bundeshaus
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Kiffer müssen Anzüge tragen und arbeiten gehen
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Apropos: Ofe, Guuge, Tschoint – wie sagst du eigentlich diesem Marihuana-Teil?
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Militante Linksradikale müssen in der Eidgenossentracht den Schweizerpsalm auf öffentlichen Plätzen vorsingen
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Wer islamophobe Sprüche klopft, muss im August eine Woche lang in der Burka auf die Rentenwiese sitzen
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Eine Burka für alle Fälle
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Die böse Burkaträgerin, mit der das «Komitee gegen erleichterte Einbürgerung» um Andreas Glarner Wahlkampf macht, kam vielen sofort bekannt vor.
Leute, die ihre Füsse auf die Polster im ÖV legen, müssen ein einwöchiges Praktikum in einem Fussmassagesalon machen
bild: screenshot/mgm
Bonus: Straffällige Elektro-DJs müssen einen ganzen Abend ohne Drogeneinfluss ihre Musik anhören
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(wst)
Und jetzt du: Welche Vergehen gegen das Gesetz und Verstösse gegen den guten Geschmack gehören sonst noch so an den Pranger gestellt?
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Gemeinsam mit einem Wildhüter hat der Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen in Russland an einer Wolfsjagd teilgenommen. Ende Januar genehmigte der zuständige Regierungsrat Beat Tinner die fünftägige Reise. Das sorgt für heftige Diskussionen bei Tierschutzorganisationen und in der Politik – auch weil die Reise in der steuerfinanzierten Arbeitszeit stattfand. Die Kosten für die Reise hätten die beiden Teilnehmer jedoch selber getragen, das Department habe bloss die Arbeitstage dafür zur Verfügung gestellt, präzisiert Tinner.