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Zweifellos ist die Unterbringung von Asylsuchenden und Flüchtlingen in der aktuellen Situation eine der grössten Herausforderungen für die Kantone. Allen voran für den Kanton Aargau, dessen Gemeinden regelmässig mit regelrechten Mistgabelprotesten gegen Asylunterkünfte in den Medien landen: Safenwil, Oberwil-Lieli, Bettwil – um nur drei berühmt gewordene Aufstände zu nennen.
Zweifellos ist es für den Aargau – wie für alle Kantone – keine leichte Aufgabe, innerhalb möglichst kurzer Zeit geeignete Häuser zu finden, Privatbesitzer zum Vermieten zu überreden, geeignete Einrichtung zu organisieren, für Integration zu sorgen und die Betreuung von Asylbewerbern sicher zu stellen.
Man muss dem Aargau auch zu Gute halten, dass er haushalterisch mit seinem knappen Geld umgeht: Die Möbelaffäre, mit der sich das Departement von Susanne Hochuli seit Wochen rumschlägt, ist ja nur eine Konsequenz daraus: Der Möbelbeschaffer im Sozialdepartement hatte der Frau seines kroatischen Cousins die Aufträge für die Asylunterkunft-Möbel gegeben, was die Departementsleitung auf den Plan rief: Vetternwirtschaft! Egal wie die Untersuchungskommission entscheidet: Immerhin waren die Möbel aus Kroatien preiswert.
Selbst die Sozialvorsteherin persönlich geht mit gutem Beispiel voran und hat medienwirksam zwei Flüchtlingsfamilien bei sich aufgenommen. Susanne Hochuli gibt sich mit Sicherheit alle Mühe, Unterkünfte zu finden und gleichzeitig das Budget schmal zu halten.
Doch bei all dem aufgebrachten Verständnis – in Holderbank wurde schlichtweg zu viel weggesparrt: Dinge wie schimmel- und algenfreie Duschen, genügend WC's, funktionierende Elektrizität oder minimalste Küchen- und Zimmermöbel-Ausstattung.
Für Holderbank muss die Schweiz sich schämen. Die Asylunterkunft ist nicht nur dieses reichen Landes und seiner humanitären Tradition unwürdig, sondern auch der Menschen, die darin leben.
Denn Menschen sind sie alle: Die Flüchtlinge im Asylverfahren, aber auch die Abgewiesenen. Auch wenn die meisten Männer in Holderbank die Schweiz verlassen müssen, haben sie es nicht verdient, in der verbleibenden Zeit in der Dusche gesundheitlichen Risiken durch Schimmelbefall ausgesetzt zu werden.
Dem Sozialdepartement von Susanne Hochuli steht es schlecht an, nur möglichst die Veröffentlichung von Bildern eben dieses Schimmelbefalls zu verhindern – wie in diesem Fall geschehen. Besser wäre es, schnellstmöglich eine Lösung für schimmelfreie Duschen zu finden. Denn angesichts der restlichen, dürfte das eine kleine Herausforderung sein.