Explodierende Prämien, nervende Telefonwerbung, Diskriminierung von alten und kranken Menschen – die Urheber der Initiative «Für eine öffentliche Krankenkasse» lassen kein gutes Haar am heutigen System. Eine Einheitskrankenkasse würde die Probleme ihrer Meinung nach lösen.
Die steigenden Kosten im Gesundheitswesen liessen sich nur mit einer öffentlichen Krankenkasse in den Griff bekommen, sagte SP-Vizepräsidentin Marina Carobbio (TI) am Dienstag vor den Bundeshausmedien. Durch den Wegfall von Marketing- und Wechselkosten können rund 350 Millionen Franken eingespart werden. Durch bessere Koordination bei der Behandlung liessen sich nach Ansicht der Befürworter sogar rund 2 Milliarden jährlich einsparen.
Sie sprechen auch von einem «Pseudo-Wettbewerb» unter den Krankenkassen. Dieser führe dazu, dass die Versicherten, die keine Kosten verursachten, für die Krankenkassen die attraktivsten Kunden seien. Ausgerechnet jene Menschen, die chronisch krank sind und auf gute Betreuung angewiesen wären, seien für die Krankenkassen hingegen nicht interessant, heisst es in einer Mitteilung.
Die Initiative, über die am 28. September abgestimmt wird, verlangt anstelle der privaten Versicherungen eine einheitliche, öffentlich-rechtliche Krankenkasse für die obligatorische Krankenpflegeversicherung. Für jeden Kanton soll eine Prämie aufgrund der Kosten der Grundversicherung festgelegt werden. Hinter dem Volksbegehren stehen SP, Grüne, Gewerkschaften, Konsumentenorganisationen und zahlreiche Berufsverbände des Gesundheitswesens. (pma/sda)