Am Dienstag Morgen schreibt der Rundschau-Moderator Sandro Brotz auf Twitter: «Mit Frau Merkel am Schnittplatz.» Und postet dazu ein Foto von seinem Arbeitsplatz. Darauf zu sehen ist der Bildschirm eines Computers, Telefon, Kaffeebecher und ein Wahlplakat der deutschen Partei CDU das für die Wiederwahl der Bundeskanzlerin Angela Merkel wirbt.
Mit Frau #Merkel am Schnittplatz. Oder so. Mehr morgen in der #srfrundschau pic.twitter.com/bLVLUVuHP7
— Sandro Brotz (@SandroBrotz) 12. September 2017
Kein aussergewöhnliches Bild – auf den ersten Blick. Doch was ist das für ein Kleber, der auf dem Merkel-Plakat prangt? Schauen wir etwas genauer hin:
Ein «Ficki-Ficki»-Kleber? Was soll das?, fragt sich die Twitter-Gemeinde und es geht nicht lange, bis es auf den Tweet von Brotz erste Reaktionen gibt.
und der Kleber...?
— Kaspar Keller (@KasparKeller) 12. September 2017
Fällt jetzt tatsächlich mir die Aufgabe zu, einen #Shitstorm loszutreten,weil @SRF einen #Fickificki-Kleber auf Merkel pappt? #schnappatmung https://t.co/7GBC4qB7jE
— Matthias Schüssler (@MrClicko) 12. September 2017
Brotz schafft schnell Klarheit über die Herkunft des anstössigen Klebers. Auf Twitter antwortet er: «Von Gegnern so verunstaltet worden – im Vorab-Beitrag zum Wagenknecht-Interview geht es um den Zorn im Land respektive unterirdischen Angriffe.»
Auf Nachfrage bestätigt er, das Plakat stamme aus dem aktuellen Wahlkampf in Deutschland. Ein Redaktionskollege habe es mitgebracht. «Wir dokumentieren in der ‹Rundschau› den Zorn in Deutschland», sagt Brotz. So wie das schon «Der Spiegel» in der letzten Titelgeschichte gemacht habe («Alles wird Wut»). «Im Wahlkampf kommt es zu verunglimpfenden Angriffen auf die Kanzlerin - wie auf dem erwähnten Plakat. Es ist unsere journalistische Aufgabe, den Wahlkampf unverfälscht wiederzugeben.»