Über sich selbst sagt Thomas Meyer: «Ich bin beziehungsfähig.» Aber: «Was ich feststelle, ist, dass ich ein grösseres Bedürfnis an Eigenraum habe.» In seinem Buch schreibt er: «Das Leben ist zu kurz für alles, was uns nicht zum Lachen bringt.»
Thomas Meyer (43) hat ein Buch geschrieben mit dem etwas provokativen Titel «Trennt euch!».
Kürzlich traf er deswegen in der Sendung «TalkTäglich» auf Moderator Markus Gilli. Und dieser forderte seinen Gesprächspartner so richtig heraus. Er sprach von «verdammter Spassgesellschaft», drehte Meyer die Worte im Mund um und schmunzelte über dessen «Theorie».
«Ausgetrocknete Sprotte» – schnell ging es gar nicht mehr so sehr um die Sache, respektive Meyers Buch. Gilli trieb es so weit, dass Meyer sagen musste: «Jetzt werden Sie beleidigend.» (Gillis Frage: «War die Frau, mit der sie das Kind haben, denn so eine ausgetrocknete Sprotte?»)
Das Gespräch artete aus in ein verbales Armdrücken. Und das, obwohl Gilli gleich zu Beginn sagte: «Also, sie sind da nicht auf der Anklagebank.»
Gemeinsamer Nenner: der Sexualtrieb.
Doch dann, im letzten Akt nach dem dramatischen Höhepunkt, die unerwartete Wendung. Die beiden Männer palaverten über Sex zu Beginn einer Beziehung – und harmonierten plötzlich. (Gillis Frage hier: «Ist ihr Sexualtrieb stärker als ihr Hirn?») Glücklich kicherten sie und Gilli sagte: «Es wird immer ehrlicher, Sie sind mir so sympathisch.»
Sein Buch übrigens, sagte Meyer, sei keine Aufforderung, beim geringsten Widerstand davon zu laufen. «Die Essenz ist die Frage: Passt es oder passt es nicht?»
Wenn es passt: Dann ja, solle man sich anstrengen und auch schwierige Abschnitte meistern. Wenn es aber nicht passe, dann solle man eine Beziehung nicht «durchstieren».
Im Fall Meyer/Gilli lieferte die kurze, mediale Beziehung am TV so richtig gute Unterhaltung. Ob es wirklich passt? Das bleibt irgendwie unklar. (smo)
(aargauerzeitung.ch)