Die Asylgesuche in der Schweiz haben im ersten Quartal 2014 stark abgenommen. Von 5759 auf 4898 Gesuche. Das ist ein Minus von 15 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Damit bestätigt sich ein Trend, der seit längerem anhält.
Auf gesamteuropäischer Ebene geht der Trend in die entgegengesetzte Richtung: 2013 nahmen die Asylgesuche laut Bundesamt für Migration (BFM) im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent zu. 2012 entfielen noch 8 Prozent aller Asylgesuche in Europa auf die Schweiz. Letztes Jahr waren es laut BFM nur noch 5 Prozent.
Die Schweiz wird zunehmend nur noch als Transitland genutzt oder gänzlich umgangen, um anderswo einen Asylantrag zu stellen.
Dieser Trend hat mehrere Gründe: Fast aussichtslose Gesuche aus Ländern wie Marokko, Tunesien oder Nigeria werden beim BFM prioritär behandelt. Die Chancen auf einen längeren Aufenthalt werden damit kleiner. Dies spricht sich auch in den Herkunftsländern herum.
Die meisten Asylanträge hat die Schweiz aktuell aus Syrien (1188 Personen). Syrer stellen aber vermehrt Gesuche in nordischen Staaten, da dort die Aufnahmepraxis liberaler ist und bereits eine grössere Gemeinschaft aus dem bürgerkriegsgeplagten Land besteht.
Während Schweden in erster Instanz 40 Prozent aller Asylanträge angenommen hat, waren es in der Schweiz nur 26 Prozent.
Auch was die finanzielle Unterstützung anbelangt, zeigen sich andere europäische Länder wesentlich grosszügiger. Im Kanton Zürich erhält ein Asylsuchender pro Tag 8.50 Franken in Migros-Gutscheinen, in anderen Kantonen gibt es leichte Abweichungen nach oben oder unten. Das entspricht monatlich rund 250 Franken. In Deutschland und Frankreich beträgt die monatliche finanzielle Unterstützung für Flüchtlinge über 400 Franken.