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Steine gegen türkisches Konsulat, Gummischrot gegen kurdische Demonstranten – sechs Verhaftete in Zürich

Das Polizeiaufgebot vor dem türkischen Konsulat war enorm.
Das Polizeiaufgebot vor dem türkischen Konsulat war enorm.
Bild: KEYSTONE

Steine gegen türkisches Konsulat, Gummischrot gegen kurdische Demonstranten – sechs Verhaftete in Zürich

08.02.2016, 20:0709.02.2016, 07:49
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Rund 300 kurdische Aktivisten haben am Montag vor dem türkischen Generalkonsulat in Zürich gegen die Zustände in der Türkei demonstriert. Die Polizei setzte Tränengas und Gummischrot ein. Sechs Männer wurden festgenommen.

Gemäss Angaben der Stadtpolizei besammelten sich kurz vor 16.30 Uhr vor dem türkischen Generalkonsulat an der Weinbergstrasse rund 100 Personen zu einer unbewilligten Demonstration. Dabei seien Fahnen, Steine und andere Wurfgegenstände gegen das Konsulat geworfen worden.

Sechs Personen wurden verhaftet.
Sechs Personen wurden verhaftet.
Bild: KEYSTONE

Kurz nach 19 Uhr sei die Protestaktion nach polizeilicher Abmahnung teilweise aufgelöst worden, teilte die Stadtpolizei am Abend mit. Während der gesetzten Frist habe ein Grossteil der inzwischen rund 300 Demonstrierenden die Weinbergstrasse verlassen.

Insgesamt sind laut Polizei sechs Männer festgenommen worden. Ihnen werden Gewalt und Drohung gegen Beamte, Landfriedensbruch und Hinderung einer Amtshandlung vorgeworfen. Gemäss Mitteilung versuchten etliche Demonstrierende, den Abtransport der Festgenommenen durch einen Sitzstreik zu verhindern.

Reizstoff und Gummischrot

Die Polizeiaktion dauerte am Abend noch an, kurz vor 20 Uhr befanden sich laut Polizei noch rund 100 Personen vor dem Konsulat.

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Bild: KEYSTONE

Bereits am Morgen hatten mehrere kurdische Aktivisten auf der Gemüsebrücke protestiert. Gegen 9 Uhr marschierten rund 50 Personen vom Rathaus zum türkischen Konsulat. Dabei kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen, wie die Polizei schreibt.

Die Polizei sperrte die Weinbergstrasse ab Leonhardstrasse bis Ottikerstrasse ab. Der Tramverkehr der Linien 7 und 15 musste umgeleitet werden. Als verschiedene Demonstranten versuchten, den Polizeikordon zu durchbrechen, wurde mehrfach Reizstoff und Gummischrot eingesetzt, wie es in der Mitteilung heisst. (sda)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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malu 64
09.02.2016 00:56registriert September 2014
Man kann in Ankara schon demonstrieren. Man muss aber
damit rechnen, dass man dabei
erschossen wird. In den Medien
steht dann, dass gefährliche Terroristen die Polizei angegriffen
hätten.
Die Kurden machen nur auf ihre
schwierige Lage im Nordirak auf
merksam und das die Welt tatenlos zuschaut, wie die Türken
gegen die Peschmerga Milizen
vorgehen. Diese Milizen bekämpfen die IS Gruppen massiv
und erfolgreich. Es ist sehr merkwürdig, dass die türkische
Armee gegen die Kurden vorgeht.
Wird die Türkei eventuell zu einem
Kalifat nach Vorbild des IS? Mit
Erdogan als dem grossen Kalifen?
Den notwendigen Palast dazu hat
er ja schon.
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Smart as hell
08.02.2016 22:46registriert November 2015
Und. Brauchen wir den scheiss? Also ich nicht. Und so benimmt man sich nicht wenn man in einem fremden Land zu Gast ist. Es ist unanständig. Ich gehe auch nicht in Ankara demonstrieren wenn mir hier etwas nicht passt.
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