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Monster-Sparprogramm bei den SBB: 1400 Stellen gestrichen 

Monster-Sparprogramm bei den SBB: 1400 Stellen gestrichen 

22.09.2016, 09:4622.09.2016, 13:29
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Andreas Meier, CEO SBB. Bild: Screenshot/Tagesanzeiger
SBB-CEO Andreas Meyer an der Pressekonferenz in Bern am Donnerstagmorgen.bild: screenshot/tagesanzeiger

Heute präsentieren die SBB Details zum schon länger angekündigten Sparprogramm. Und für die Angestellten kommt es knüppeldick: Bis 2020 sollen 1400 Stellen wegfallen. Das hat die SBB am Donnerstag vor den Medien in Bern angekündigt.

Die Bahn stehe vor zahlreichen Veränderungen, sagte CEO Andreas Meyer an der Medienkonferenz und sprach unter anderem die Konkurrenz durch Fernbusse und Uber an.

Meyer wehrt sich gegen die Schlagzeilen, dass die SBB 1400 Stellen abbauen werden: «Ich würde sagen: Die SBB unternimmt Anstrengungen, damit die Preise nicht weiter steigen».

Mit den erwähnten Massnahmen sollen bis 2020 jährlich 1,2 Milliarden Franken eingespart werden. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesbahnen sichergestellt werden. 

Der SBB-Nutzer wird von den geplanten Massnahmen kaum tangiert werden, verspricht die SBB: «Der Kunde soll von dem, was wir hier machen, nichts mitbekommen», sagte Projektleiter Markus Geyer.

Details zum Sparprogramm

Die Stellen werden in den Bereichen Administration, Verwaltung und im Betrieb abgebaut. Weil die SBB jedoch im gleichen Zeitraum mit einer Zunahme des Verkehrs rechnet, sollen gleichzeitig 200 Stellen geschaffen werden, vorab beim Zugs- und Reinigungspersonal, wie das Bahnunternehmen am Donnerstag an einer Medienkonferenz mitteilte.

Einsparen will die SBB bei der Beschaffung, bei den Investitionen und bei den Personalkosten. Die Massnahmen stehen im Zusammenhang mit dem bereits im November 2015 kommunizierten Programm «RailFit20/30». Dieses betrachtet die SBB als «zentrales Programm zur Umsetzung der SBB Strategie 2020».

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«RailFit20/30» beinhaltet zudem Anpassungen bei den Sozialleistungen. Die SBB verweist darauf, dass sie bisher die Risikobeiträge der Pensionskasse alleine trage. Ab Januar 2017 sollen diese Beträge zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden aufgeteilt werden. Deshalb werden allen Mitarbeitenden 0,8 Prozent Lohn abgezogen.

Obwohl die SBB darauf verweist, dass sie «dank gesteigerter Wettbewerbsfähigkeit eine sichere Arbeitgeberin» bleibe, bedeutet das in die Zukunft gerichtete Programm, dass die Interessen der Mitarbeitenden gegen jene der Bahnbenutzerinnen und -benutzer abgewogen werden. 

Die Sozialdemokraten reagieren auf Twitter kämpferisch auf die Ankündigung des SBB-CEOs. Ein Stellenabbau in diesem Ausmass unter Beibehaltung der Millionengehälter für die Kader sei nicht akzeptabel.

SP-Fraktionschef Roger Nordmann fordert ebenfalls auf Twitter, dass sich der Bundesrat in der Fragestunde am Montag zu den Sparmassnahmen der Bundesbahnen äussert.

(wst/sda)

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35 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ottonormalverbraucher
22.09.2016 10:27registriert August 2016
Jetzt sollte einfach niemand überrascht sein.
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Homelander
22.09.2016 11:23registriert Oktober 2014
Wie konkurrenziert Uber die SBB?
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Steph4600
22.09.2016 10:27registriert Februar 2014
Liebes Watson Team: Wenn soviele Leute auf die Strasse gestellt werden, weshalb holt Ihr dann kein Statement vom SEV oder einer anderen Gewerkschaft?

Die SP kann sich darum nicht auch noch kümmern, soviel wie momentan schief läuft...
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