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Anarchisten feiern die S-Bahn-Sabotage beim Bahnhof Oerlikon

Anarchisten feiern die S-Bahn-Sabotage beim Bahnhof Oerlikon

Noch immer ist ungeklärt, wer am 7. Juni in Kabelschächten in der Nähe des Bahnhofs Oerlikon Feuer legte und ein Chaos im Bahnverkehr auslöste. Fest steht, es war Brandstiftung. Nun stellt eine Zeitung aus der Anarchistenszene die Sabotage in einen politischen Kontext.
26.06.2016, 10:1531.08.2016, 15:47
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Applaus für Kurzschluss: Die anarchistische Zeitung «Dissonanz» aus Zürich.
Applaus für Kurzschluss: Die anarchistische Zeitung «Dissonanz» aus Zürich.Bild: HO

Noch immer ist ungeklärt, wer am 7. Juni in Kabelschächten in der Nähe des Bahnhofs Oerlikon Feuer legte und ein Chaos im Bahnverkehr auslöste.

Fest steht, es war Brandstiftung. Politische Motive werden von den Ermittlern nicht ausgeschlossen. Ein Bekennerschreiben fehlt bisher. Die «Schweiz am Sonntag» machte in ihrer aktuellen Ausgabe nun aber eine Sympathiebekundung aus der Anarchistenszene bekannt.

In der anarchistischen Zeitung «Dissonanz» wird der Vorfall mit einem Leitartikel gefeiert. Unter dem Titel «Alles Lahmlegen» und einem historischen Bild von Guerilla-Kämpfern, die sich an Bahngleisen zu schaffen machen, freut sich ein anonymer Autor über den Zwischenfall.

Ein Unterbruch der Normalität, ausgelöst durch einen Kurzschluss, könne auch Lichtblick sein. Sabotage wird als Mittel bezeichnet, «das von den Ausgebeuteten und Ausgeschlossenen schon seit Jahrtausenden genutzt wurde, um die Maschinerie, die ihre Situation produziert, zu bekämpfen». Die Anarchisten schreiben, dass «die Freude über einen Ausfall des Transportbetriebs» breit gehegt werde, nur verbleibe dies «allzu oft im Stillen».

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Der Artikel lässt schliesslich offen, wer die Urheber des Brandes sind. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte sich gegenüber der «Schweiz am Sonntag» nicht zu den Ermittlungen und möglichem politischem Hintergrund äussern. (AZ)

 

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Karl Müller
26.06.2016 11:59registriert März 2015
Die "breit gehegte Freude über einen Ausfall des Transportbetriebs" wird halt manchmal ein bisschen durch das Gefluche und Geschimpfe übertönt, wenn die Geknechteten und Unterdrückten sich durchs Chaos an den Arbeitsplatz kämpfen, dort die liegengebliebene Arbeit nachholen müssen und es dann viel später als sonst wieder nach Hause zurückschaffen. Und da sind sich glaube ich Bankdirektor und Fabrikarbeiterin gleich. Diese weltfremden Anarchisten haben wahrscheinlich als Kind einfach zuwenig Räuber und Poli gespielt - oder zuviel.
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Greet
26.06.2016 11:23registriert Mai 2016
Wo ist diese Zeitung Dissonanz erhältlich?
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