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Verliert das Land den Anschluss? Bund teilt Fernverkehr in «Basis-» und «Premiumnetz» auf

Verliert das Land den Anschluss? Bund teilt Fernverkehr in «Basis-» und «Premiumnetz» auf

27.02.2017, 15:4527.02.2017, 15:49
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Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will den Bahn-Fernverkehr in ein Basis- und ein Premiumnetz unterteilen. Die Züge des Basisnetzes sollen die verschiedenen Regionen verbinden. Jene des Premiumnetzes sollen nur in grossen Zentren halten und mehr Qualität bieten.

Damit die Entwicklung mehrerer grosser Zentren in der Schweiz unterstützt wird, soll der Bahn-Fernverkehr in ein Basis- und ein Premiumnetz unterteilt werden. Dies teilte das Bundesamt für Verkehr (BAV) am Montag mit. Das BAV hat den Kantonen die neuen Grundsätze vorgelegt und wird diese im Rahmen einer informellen Konsultation anhören.

Im Basisnetz sollen die verschiedenen Regionen der Schweiz verbunden und diese an die gross- und mittelstädtischen Zentren, die einwohnerstarken Agglomerationen und die nationalen Flughäfen angebunden werden. Weiter sollen die Anschlüsse an die europäischen Hauptachsen sichergestellt werden.

Das Premiumnetz wird weitgehend dem heutigen Inter- und Eurocity-Netz mit den IC-, ICN- und EC-Zügen entsprechen. Für dieses sollen im Verpflegungsangebot, bei der Zugbegleitung und beim Rollmaterial erhöhte Qualitätsanforderungen festgelegt werden. Zudem sollen die Züge des Premium-Netzes nur in den grossen Zentren halten.

24 Bilder aus der guten alten SBB-Zeit

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Am 1. Januar 1902 wurden die SBB gegründet. An diesem Tag fuhr auch der erste SBB-Zug, der eigenhändig von der SBB-Generaldirektion geführt wurde. Bis dahin wurde der Betrieb zwar im Auftrag der Bundes, aber noch in der Organisation der Privatbahnen geführt. Sukzessive wurden von 1901 bis 1909 die fünf grössten Privatbahnen verstaatlicht und in die SBB überführt. Die Männer tragen schicke Doppelreiher und posieren vor dem allerersten SBB-Zug. Er ist gerade im Bahnhof Bern eingetroffen. ... Mehr lesen
quelle: foto service sbb / str
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Derzeit hält die SBB das Monopol auf den Fernverkehrslinien. Die beiden Privatbahnen BLS und SOB möchten jedoch gewisse Linien selber betreiben. Ende Jahr werden die Konzessionen für den Fernverkehr neu vergeben. Die Gespräche mit der SBB über die Neuverteilung der Konzessionen sind aber gescheitert.

Welche Elemente des neuen Konzepts bereits bei der Neuvergabe dieser Konzession umgesetzt werden, wird während des Konzessionsverfahrens geprüft. Das BAV wartet nun auf konkrete Gesuche.

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Änderungen soll es zudem im bestehenden Angebot geben: Die Linien Bern - Neuenburg - La-Chaux-de-Fonds und Chur - St. Gallen - Wil sollen vom Regional- in den Fernverkehr übergehen. Umgekehrt soll die Linie La-Chaux-de-Fonds - Sonceboz/Sombeval - Biel neu dem Regionalverkehr zugeschrieben werden.

(sda)

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Adieu SBB Minibar
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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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atomschlaf
27.02.2017 16:11registriert Juli 2015
Nun, es gibt im Fernverkehr schon jetzt IC/EC mit Speisewagen, Minibar, Familienwagen/zone und Businessabteil, wobei das Angebot nicht auf allen Strecken gleich ist und daneben IR (oder sogar IC) mit vergleichbar komfortablen Rollmaterial aber ohne diese Annehmlichkeiten.

Da fragt sich, worin denn konkret die Neuerung bzw. der Unterschied zwischen Premium und und Basisangebot besteht.
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Knut Knallmann
27.02.2017 16:43registriert Oktober 2015
Ich habe eine andere Idee. Die ganze Bahnreform rückgängig machen. Die ganze SBB wieder aus einer Hand bewirtschaften anstatt von vier. Das einzige was die vier Divisionen machen ist sich gegenseitig Arbeit zuschieben und dafür zusätzliche Bürojobs kreieren. Dann lieber ganzheitliche langfristige Perspektiven statt kurzfristiges, eigenbrötlerisches Profitdenken. Dann könnten wir uns derartige Spielereien nämlich sparen und den ganzen Aufwand in was sinnvolleres investieren - Beispielsweise in ein besseres Angebot...
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Maett
27.02.2017 16:49registriert Januar 2016
Was ist denn dann am Ende überhaupt der Unterschied zu heute? Es gibt bereits jetzt eine klare Trennung zwischen den EC- und IC-Linien (die zukünftig dem Premium-Netz angehören) im Verhältnis zu den mit mehr Halten ausgestatteten IR-Linien (die wohl den Basis-Fernverkehr stellen werden).

Zumal die IR heute bereits tlw. mit S-Bahn-Material gefahren werden - wird das in Zukunft etwa die Regel?
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«Das betroffene Gebiet ist gut einsehbar, unter anderem von einem Ski-Gebiet. Es ist gewaltig. Deswegen machten die Bilder so schnell die Runde.» Das sagt Martin Keiser. Er ist Regionalforstingenieur und Naturgefahrenspezialist beim Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Graubünden. Keiser wurde am Sonntag kurz nach 7 Uhr von den Einsatzkräften über den riesigen Bergsturz informiert, der sich wenige Minuten zuvor am Piz Scerscen im Engadin ereignet hatte.

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