Das Bundesamt für Verkehr (BAV) will den Bahn-Fernverkehr in ein Basis- und ein Premiumnetz unterteilen. Die Züge des Basisnetzes sollen die verschiedenen Regionen verbinden. Jene des Premiumnetzes sollen nur in grossen Zentren halten und mehr Qualität bieten.
Damit die Entwicklung mehrerer grosser Zentren in der Schweiz unterstützt wird, soll der Bahn-Fernverkehr in ein Basis- und ein Premiumnetz unterteilt werden. Dies teilte das Bundesamt für Verkehr (BAV) am Montag mit. Das BAV hat den Kantonen die neuen Grundsätze vorgelegt und wird diese im Rahmen einer informellen Konsultation anhören.
Im Basisnetz sollen die verschiedenen Regionen der Schweiz verbunden und diese an die gross- und mittelstädtischen Zentren, die einwohnerstarken Agglomerationen und die nationalen Flughäfen angebunden werden. Weiter sollen die Anschlüsse an die europäischen Hauptachsen sichergestellt werden.
Das Premiumnetz wird weitgehend dem heutigen Inter- und Eurocity-Netz mit den IC-, ICN- und EC-Zügen entsprechen. Für dieses sollen im Verpflegungsangebot, bei der Zugbegleitung und beim Rollmaterial erhöhte Qualitätsanforderungen festgelegt werden. Zudem sollen die Züge des Premium-Netzes nur in den grossen Zentren halten.
Derzeit hält die SBB das Monopol auf den Fernverkehrslinien. Die beiden Privatbahnen BLS und SOB möchten jedoch gewisse Linien selber betreiben. Ende Jahr werden die Konzessionen für den Fernverkehr neu vergeben. Die Gespräche mit der SBB über die Neuverteilung der Konzessionen sind aber gescheitert.
Welche Elemente des neuen Konzepts bereits bei der Neuvergabe dieser Konzession umgesetzt werden, wird während des Konzessionsverfahrens geprüft. Das BAV wartet nun auf konkrete Gesuche.
Änderungen soll es zudem im bestehenden Angebot geben: Die Linien Bern - Neuenburg - La-Chaux-de-Fonds und Chur - St. Gallen - Wil sollen vom Regional- in den Fernverkehr übergehen. Umgekehrt soll die Linie La-Chaux-de-Fonds - Sonceboz/Sombeval - Biel neu dem Regionalverkehr zugeschrieben werden.
(sda)