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BLS greift die SBB an: Sie will bis Basel und Zürich fahren

BLS greift die SBB an: Sie will bis Basel und Flughafen Zürich fahren

19.04.2017, 09:3619.04.2017, 13:43
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Die Berner Bahngesellschaft wird sich für drei Linien im Fernverkehr bewerben, wie sie am Mittwoch in Bern mitteilte. Sie möchte von Brig und Interlaken über Aarau zum Flughafen Zürich fahren sowie von Interlaken nach Basel.

Derzeit hält die SBB das Monopol auf den Fernverkehrslinien. Dass sich die BLS für einzelne Strecken interessiert, liess die Bahngesellschaft bereits durchblicken. Am Mittwoch bestätigte die BLS nun an ihrer Bilanzmedienkonferenz, für welche Linien sie sich bewerben wird.

Lukrative Strecken

Es handelt sich um die Strecken Brig – Bern – Aarau – Zürich – Zürich Flughafen – Romanshorn, Interlaken – Bern – Aarau – Zürich – Zürich Flughafen – St. Gallen sowie Interlaken – Bern – Olten – Basel. Das ermögliche vier Züge pro Stunde zwischen Bern, Aarau und Zürich sowie eine direkte Verbindung vom Flughafen Zürich ins Berner Oberland, teilte die BLS mit.

Was würde sich für die Passagiere ändern?

– Die Züge der BLS befahren die drei Strecken zusätzlich zu   den SBB. Die Kunden haben eine grössere Fahrplan-Aus       wahl.
– Die BLS muss die gleichen minimalen Service-                     Anforderungen erfüllen, wie die SBB. Sie kann aber                 zusätzliche Service-Leistungen anbieten, um ihre Attraktivität   zu erhöhen.
– Die Preise sind bei beiden Anbietern die gleichen, die BLS   kann also die Billette nicht günstiger anbieten.

(whr)

Bald trägt das SBB-Personal freche rote Kragen, aber was war davor? Die Uniformgeschichte in Bildern

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Eine Schnellzugskomposition mit einer A3/5-Lok der damals noch privaten Gotthardbahn in den Bergen um 1902 in Brunnen.
quelle: foto service sbb / str
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Alle angestrebten Strecken sind gewinnbringend. Die BLS begründet ihr Interesse denn auch damit, dass sie mit dem Betrieb der neuen Strecken defizitäre Linien in ihrem RegioExpress-Netz gegenfinanzieren wolle.

SBB befürchten Einbussen

Die BLS betont weiter, dass sie «mit der SBB eine faire partnerschaftliche Lösung» anstrebe. Eine Einigung war im Februar nicht zustande gekommen. Die SBB liess damals verlauten, dass der BLS-Vorschlag für sie erhebliche Einbusse bedeuten würde. Die BLS verteidigte ihren Plan damit, dass sie das Angebot mit mehr und attraktiveren Linien deutlich verbessern würde.

Die Bewerbung beim Bundesamt für Verkehr (BAV) will die BLS bis im kommenden September einreichen. Der Grossteil der Konzessionen läuft im Dezember 2017 aus. (whr/sda)

24 Bilder aus der guten alten SBB-Zeit

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Am 1. Januar 1902 wurden die SBB gegründet. An diesem Tag fuhr auch der erste SBB-Zug, der eigenhändig von der SBB-Generaldirektion geführt wurde. Bis dahin wurde der Betrieb zwar im Auftrag der Bundes, aber noch in der Organisation der Privatbahnen geführt. Sukzessive wurden von 1901 bis 1909 die fünf grössten Privatbahnen verstaatlicht und in die SBB überführt. Die Männer tragen schicke Doppelreiher und posieren vor dem allerersten SBB-Zug. Er ist gerade im Bahnhof Bern eingetroffen. ... Mehr lesen
quelle: foto service sbb / str
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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Donald
19.04.2017 10:06registriert Januar 2014
Also will die BLS SBB-Verbinungen übernehmen oder zusätzliche Verbindungen aufbauen? Dies ist leider nicht klar geschrieben... Und offenbar ist der Titel falsch. Scheinbar wollen sie ja bis Romanshorn fahren. Ich wäre echt froh, wenn ihr eure Artikel aus Leser-Perspektive schreiben würdet...
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Baum68
19.04.2017 10:13registriert Februar 2017
Das wäre absolut fatal.
Danach kommt es wie in anderen Staaten, wo zum Beispiel Tickets auf dem eine Zug gültig und dem von der anderen Bahngesellschaft 5 Min später ungültig sind.
Der ÖV soll sich als ganzes verbessern und nicht in einem Pseudo Wettbewerb auseinander getrieben werden. Das Portemonnaie das diese Abenteuer berappen sind immer die gleichen, nähmlich der Kunden des ÖV und der Steuerzahler.
Also ich hoffe stark,dass dies das BAV einsieht. Weitere Probleme ziehen nach. Z.B was für Standards sind auf diesen Zügen geplant usw.
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Hackphresse
19.04.2017 10:07registriert Juli 2014
Und so beginnt die Englandisierung unserer Bahn. Profitable Filetstücke an Private und der Rest an den Staat. Und dann sich wundern wenn die SBB mehr Gewinn mit Immobilien macht aber immernoch Subventionen vom Steuerzahler braucht.
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