05.04.2017, 14:2306.04.2017, 16:21
«#KeLoscht» auf Abbau bei der Bildung
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«#KeLoscht» auf Abbau bei der Bildung
Die Schüler in Luzern, Zürich (Bild), Basel, Aarau und Genf werfen der Politik vor, immer weniger in die Bildung zu investieren. Sie hätten aber «#KeLoscht» auf Abbau bei der Bildung.
quelle: keystone / ennio leanza
Schweizer Schüler haben genug, oder besser gesagt #KeLoscht. Sie protestieren landesweit in mehreren Städten gegen die Sparpolitik bei der Bildung. Heute werden zehntausende Jugendliche auf den Strassen erwartet.
«Wir haben die Bildung beerdigt! Wir verschenken Steuergeschenke, sparen aber an der Bildung und dem Service Public. Das geht doch nicht!»
Auch die Polizei verfolgt den Demo-Nachmittag und ist mit einem grossen Aufgebot vor Ort. Aktuell ist die Lage sehr friedlich.
Die Zürcher Demonstranten sind noch immer am Bürkliplatz. Immer mehr Schüler schliessen sich an. Wann sich der Zug in Bewegung setzt ist noch nicht klar
«An meiner Schule werden immer mehr Freifächer gestrichen. Wenn es so weiter geht mit den öffentlichen Schulen, werden viele nur noch in Privatschulen gehen. Bildung sollte aber für alle zugänglich sein. So wird die Schere zwischen arm und reich noch grösser»
Von 2013 bis 2018 haben die Kantone über eine Milliarde Franken auf dem Buckel von Auszubildenden eingespart. Diese von «Le Matin Dimanche» im Januar publizierte Schätzung kommt vom Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und von Nationalrat Mathias Reynard (SP/VS).
Selbst diese Zahl spiegle nicht die ganze Wahrheit wider, sagt der Unterwalliser Politiker. Einsparungen der Gemeinden bei Schuleinrichtungen seien darin nicht enthalten. Ausserdem klammere die 2015 durchgeführte Umfrage seither durchgeführte Sparmassnahmen aus.
Konkret geht es um kürzlich beschlossene Lohnkürzungen beim Lehrpersonal, die Aufstockung der Schülerzahlen, Schliessungen von ganzen Klassen oder die Reduzierung von Unterrichtsstunden. In den Schlagzeilen stand beispielsweise Luzern. Dort wurden Schülerinnen und Schüler im vergangenen Jahr eine Woche in «Zwangsferien» geschickt, um 4 Millionen Franken an Lehrerlöhnen einzusparen. Als Vorbild diente eine ähnliche Massnahme im Kanton Schülerinnen und Schüler im vergangenen Jahr eine Woche in «Zwangsferien» geschickt, um 4 Millionen Franken an Lehrerlöhnen einzusparen. Als Vorbild diente eine ähnliche Massnahme im Kanton St. Gallen im Jahr 2013.
Timothy Oesch, 17, Co-Organisator der Demo und Mediensprecher. «Ich bin hier, weil wir die Bevölkerung und die Regierung auf die Sparmassnahmen in der Bildung aufmerksam machen wollen.»
Schülerorganisationen rufen heute in verschiedenen Schweizer Städten zu Protestkundgebungen auf. Unmut wecken bei ihnen geplante Sparübungen bei der Bildung. Die Situation gestaltet sich vor allem in der Deutschschweiz schwierig.
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