Schweiz
Session

Das Parlament will dem Wolf in der Schweiz an den Pelz

Am Calandamassiv in Graubünden hat sich bereits ein erstes Rudel gebildet.
Am Calandamassiv in Graubünden hat sich bereits ein erstes Rudel gebildet.Bild: AMT FUER JAGD UND FISCHEREI GR

Das Parlament will dem Wolf in der Schweiz an den Pelz

Das Parlament will den Wolfsschutz lockern. Neu sollen Wölfe abgeschossen werden können, bevor sie Schaden anrichten. 
12.03.2015, 11:0412.03.2015, 11:12
Mehr «Schweiz»

Bislang darf ein Wolf nur dann geschossen werden, wenn er eine gewisse Anzahl Schafe reisst, grosse Schäden beim Wild anrichtet oder Menschen erheblich gefährdet. Für den Abschuss braucht es eine Bewilligung. Nach Ansicht einer Mehrheit im Nationalrat ist dieses Konzept überholt. Dies vor allem darum, weil sich der Wolf in der Schweiz immer weiter ausbreitet: Nach seiner Ausrottung Ende des 19. Jahrhunderts kehrten vor zehn Jahren die ersten Wölfe aus Italien in die Schweiz zurück.

Der Wolf, der höchstwahrscheinlich aus dem deutschen Bundesland Niedersachsen über die Grenze kam, wurde schon mehrere Male in den Niederlanden gesichtet und auch fotografiert. Das Video, das den Wolf zeigt, wie er gemütlich am heiterhellen Tag durch das Dorf Kolham (in der Provinz Groningen) trabt, wurde von Oguz Acioz auf Facebook gepostet. 

Konkret wird der Bundesrat mit der Motion aufgefordert, das Jagdgesetz so zu überarbeiten, dass Abschüsse künftig auch möglich sind, bevor ein Wolf Nutztiere gerissen hat. Dies etwa dann, wenn ein Wolf die Scheu vor Menschen verliert und sich Siedlungen nähert. Auch der Abschuss von Einzeltieren zur Steuerung der Rudelgrösse und der Bestandesdichte soll künftig möglich sein.

Stand bisher vor allem der Schutz des Wolfes im Vordergrund, sollen neu die Interessen der Bergbevölkerung – Alpwirtschaften, Jagd oder Tourismus – gleichwertig gewichtet werden. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Das grosse Warten auf die Explosion: Die längsten und die kürzesten Böögg-Jahre
Heute ist es wieder so weit: In Zürich wird gewartet, bis der Böögg explodiert. Doch ab wann kann das Warten eigentlich als vergleichsweise «lange» eingestuft werden? Und was war die kürzeste Zeitdauer, bis es geschah? Hier findest du die Zahlen auf einen Blick.

Im letzten Jahr gab es am Sechseläutenplatz wieder einmal einen neuen Rekord: Der Böögg brauchte sagenhafte 57 Minuten, bis er explodierte. Länger benötigte er seit der lückenlosen Datenerfassung ab 1965 noch nie. Diese Jahre folgen auf den Plätzen zwei bis fünf:

Zur Story