Influencer, also Beeinflusser oder Einflüsterer, werden neu Promis wie unter anderem Model Xenia Tchoumitcheva (29), Ex-Bachelor Rafael Beutl (41), Schwinger Remo Käser (20) oder Ex-Miss Kerstin Cook (28) auch genannt.
Ihr Geschäftsmodell: Sie posten Fotos oder Filmchen von sich mit Accessoires oder Kleidern auf ihren Social-Media-Kanälen wie unter anderem Instagram, YouTube oder Facebook und erhalten dafür von Modelabels viel Geld.
Denn die Unternehmen waren bisher überzeugt, dass viele Konsumenten bewusst den Kontakt zu VIPs, Bloggern oder anderen Trendsettern im Social Web suchen, bevor sie sich für den Kauf eines bestimmten Produkts entscheiden.
Laut dem Wirtschaftsmagazin «Forbes» verdienen einige amerikanische Influencer mit ihren Posts bis zu umgerechnet 50'000 Franken pro Monat – und pro einzelne Aktion zum Teil mehrere tausend Franken.
Der internationale Hype, der mittlerweile längst auch in der Schweiz angekommen ist, sei total übertrieben, denn «die Influencer in den sozialen Netzwerken sind nicht so wichtig für die Trendentstehung, wie alle annehmen. Wenn sie kreative Ideen hätten, dann vielleicht. Aber sie ziehen meistens nur das an, was sie von ihren Stylisten bekommen, und das ist nichts Neues», sagt Lidewij Edelkoort (67) in der aktuellen Ausgabe der Modezeitschrift «Vogue».
Edelkoort gilt in der Modebranche als eine Art Messias, auf ihre Botschaft wird noch sehnsüchtiger gewartet als auf die ersten Fotos der Brautkleider britischer Royals. Denn die Niederländerin gilt als berühmteste Trendforscherin der Welt. Sie sagt voraus, wie wir in Zukunft arbeiten, einkaufen und kommunizieren werden.
«Jeder schaut heute nur noch auf Instagram und hält das für die absolute Wahrheit, deshalb sieht auch alles gleich aus. Die wahre Avantgarde hat sich längst wieder von dieser Plattform abgewendet.»
Auch Frank Bodin, einer der bekanntesten und einflussreichsten Schweizer Werbeprofis, hält wenig vom Trend: «Die meisten der sogenannten Influencer auf Instagram im Mode- und Beautybereich sind eher als Multiplikatoren zu betrachten, die am Puls der Trends sind und diese weiterverbreiten. Da tummeln sich entsprechend viele Stereotype und viel Hohlheit», sagt der ehemalige Werber des Jahres.
«Die Kreativität und die eigentlichen Trends entstehen anderswo. Zu beachten ist, dass viele der vermeintlichen Influencer von den eigentlichen Influencern im Hintergrund wie unter anderem den Marken oder Agenturen beeinflusst werden, die ihre Produkte für gutes Geld zur Verfügung stellen.»
Laut dem Experten fördern soziale Medien wie Instagram eher Gleichförmigkeit als Neues. Es finde nicht wirklich ein Diskurs statt, «weil es ja eigentlich um Zustimmung geht mit Herzli oder Daumen hoch und allenfalls den einen oder anderen Gefühlszustand, aber keine Ablehnung ausser in Kommentaren, die aber auf einem von Bildern dominierten Medium wie Instagram eine Nebenrolle spielen».
Auf Anfrage wollte lediglich Influencerin Xenia Tchoumitcheva Stellung nehmen: «Mein Geschäft mit den Modelabels floriert enorm, und wenn ich selber Produkte lancieren würde, dann würde ich diese bestimmt nicht in den Printmedien bewerben, sondern voll auf die Social-Media-Kanäle setzen», sagt Tchoumitcheva, die laut Wikipedia auf Facebook im November 2016 über fünf Millionen Follower zählte.
(aargauerzeitung.ch)
Xenia steht an einer Straße, xenia am Strand, xenia hockt. Boden, beutl steht an einer wand, xenia nachdenklich in Paris etc...
wieso soll ich das abonnieren? Mir fehlt der Sinn, die Aussage.
bin ich mit 37 zu alt? Erwarte ich irgendwie zu viel?
kann mir da jemand auf die Sprünge helfen, weshalb Instagram so faszinierend sein soll?