Schweiz
Spass

In Raving Iran kämpfen zwei iranische DJs gegen das Regime

DJs Anoosh und Arash und ihre Leidenschaft für lange Nächte mit kraftvollen Techno-Beats
DJs Anoosh und Arash und ihre Leidenschaft für lange Nächte mit kraftvollen Techno-Beatsfrenetic

Mit diesem Kinofilm kämpfen zwei iranische DJs gegen ihr konservatives Regime

Sphärische Synthies, immer schneller werdende Beats, dann der dröhnende Bass: In Zürcher Clubs ist dies das Normalprogramm für Ohr und Gemüt am Wochenende, an welchen tausende tanzfreudige Leute in Feierlaune ausgiebig die Nacht zum Tag machen. Dem ist allerdings nicht überall so – Doch was, wenn die Leidenschaft zur Electro-Musik so gross ist, dass selbst die Regierung der eigenen Heimat dieser nichts mehr entgegensetzen kann?
19.10.2016, 15:3620.10.2016, 15:48
Lorena Funk
Lorena Funk
Maximum Cinema
Folge mir
Mehr «Schweiz»
Ein Artikel von
Branding Box

Die Herzen der beiden jungen DJs Anoosh und Arash schlagen für lange Nächte mit kraftvollen Techno-Beats, die sie unter dem Namen „Blade&Beard“ am liebsten selbst auflegen. Nichts ungewöhnliches in unseren europäischen Augen, doch die beiden Musikliebhaber leben in Teheran und teilen ihre Leidenschaft ganz und gar nicht mit dem muslimischen Regime ihres Heimatlandes Iran. Dort ist alles verboten, was nicht der Tradition entspricht, mit einem Vergehen gegen die Staatsordnung riskieren die beiden Techno-Liebhaber nicht nur ihre Freiheit sondern gleich ihren Kopf.

Zum Trailer:

Der einzige Weg, ihrer illegalen Berufung nachzugehen, ist das Veranstalten ekstatischer Parties fernab der Metropole Teheran in der Wüste: Ein ewiges Versteckspiel vor der Regierung – und sich selbst. Nachdem Anoosh bei einer Underground-Party festgenommen wird, sind die beiden DJs kurz davor, das Handtuch zu werfen – bis sie einen Anruf aus Zürich bekommen, der ihr Leben buchstäblich auf den Kopf stellen wird.

Parties fernab der Metropole Teheran in der Wüste
Parties fernab der Metropole Teheran in der WüsteFrenetic

Mitreissend in Sound und Thematik

„Raving Iran“ ist der erste Kinofilm von Regina Meures, die in Zürich an der ZHdK den Master of Arts in Film absolvierte. Und bereits ihr Erstlingswerk ist eine brisante musikalische Revolution. Mit ihrer Dok, die ohne jegliche Bewilligung und deswegen zumeist mit versteckter und leicht verwackelter Handkamera gedreht wurde, bringt die mutige Regisseurin zwar kein ästhetisches Meisterwerk ins Kino und auch die Dramaturgie leidet unter den erschwerten Bedingungen.

Doch mit ihrer rührenden Ehrlichkeit schafft die Filmemacherin ein unverblühmtes, unglaublich authentisches sowie aufrüttelndes Film-Monument, das an die Freiheit und gegen die leider immer noch erzkonservativen Bedingungen des Lebens im Iran plädiert. „Raving Iran“ ist ein mutiges zeitgenössisches Stück, das der islamischen Welt rücksichtslos einen Spiegel vor die teils unvorstellbaren gesellschaftlichen Zustände stellt und so nicht nur unsere Deep Techno-Gaumen erfreut, sondern auch die riesige Diskrepanz zwischen dem Westen und Islam schockierend aufzeigt.

Kinostart: 20. Oktober 2016
Regie: Regina Meures / Mit: Anoosh, Arash

Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!

  • watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
  • Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
  • Blick: 3 von 5 Sternchen
  • 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen

Du willst nur das Beste? Voilà:

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
In Luzerner Kantonsspital kursiert «Mimimi-Formular» – Belegschaft «verletzt und empört»

«Wir sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Luzerner Kantonsspital (LUKS) und schreiben Ihnen diesen Brief, um Ihnen ein schwerwiegendes Problem in unserem Unternehmen aufzuzeigen» – so beginnt ein anonymes Schreiben, das die watson-Redaktion diese Woche erhalten hat.

Zur Story