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Die Herzen der beiden jungen DJs Anoosh und Arash schlagen für lange Nächte mit kraftvollen Techno-Beats, die sie unter dem Namen „Blade&Beard“ am liebsten selbst auflegen. Nichts ungewöhnliches in unseren europäischen Augen, doch die beiden Musikliebhaber leben in Teheran und teilen ihre Leidenschaft ganz und gar nicht mit dem muslimischen Regime ihres Heimatlandes Iran. Dort ist alles verboten, was nicht der Tradition entspricht, mit einem Vergehen gegen die Staatsordnung riskieren die beiden Techno-Liebhaber nicht nur ihre Freiheit sondern gleich ihren Kopf.
Der einzige Weg, ihrer illegalen Berufung nachzugehen, ist das Veranstalten ekstatischer Parties fernab der Metropole Teheran in der Wüste: Ein ewiges Versteckspiel vor der Regierung – und sich selbst. Nachdem Anoosh bei einer Underground-Party festgenommen wird, sind die beiden DJs kurz davor, das Handtuch zu werfen – bis sie einen Anruf aus Zürich bekommen, der ihr Leben buchstäblich auf den Kopf stellen wird.
„Raving Iran“ ist der erste Kinofilm von Regina Meures, die in Zürich an der ZHdK den Master of Arts in Film absolvierte. Und bereits ihr Erstlingswerk ist eine brisante musikalische Revolution. Mit ihrer Dok, die ohne jegliche Bewilligung und deswegen zumeist mit versteckter und leicht verwackelter Handkamera gedreht wurde, bringt die mutige Regisseurin zwar kein ästhetisches Meisterwerk ins Kino und auch die Dramaturgie leidet unter den erschwerten Bedingungen.
Doch mit ihrer rührenden Ehrlichkeit schafft die Filmemacherin ein unverblühmtes, unglaublich authentisches sowie aufrüttelndes Film-Monument, das an die Freiheit und gegen die leider immer noch erzkonservativen Bedingungen des Lebens im Iran plädiert. „Raving Iran“ ist ein mutiges zeitgenössisches Stück, das der islamischen Welt rücksichtslos einen Spiegel vor die teils unvorstellbaren gesellschaftlichen Zustände stellt und so nicht nur unsere Deep Techno-Gaumen erfreut, sondern auch die riesige Diskrepanz zwischen dem Westen und Islam schockierend aufzeigt.