Wenn in den vergangenen Monaten Schweizer TV-Exporte im deutschen Fernsehen auftraten, dann sorgten sie für Furore – Illi und Köppel lassen grüssen.
Am Freitagabend wurde diese Tradition nun fortgesetzt. Und zwar durch die Schweizer Slam-Poetin Hazel Brugger. Nur sind dieses Mal die Feedbacks durchgehend positiv.
Am Dienstagabend hielt die CDU in Essen ihren Parteitag ab. Obschon die Union kriselt, wurde Angela Merkel zum neunten Mal in Folge zur Parteichefin gewählt. Die anwesenden CDUler setzten darauf zu einem elfminütigen Klatsch-Marathon an. Mittendrin: Hazel Brugger. Unterwegs für die «heute-show» des ZDF.
Mit dem ZDF-Mikrofon ausgerüstet mischte sich die Schweizerin für die Satire-Sendung unter die Politiker und stellte provokative Fragen, die das eine oder andere Parteimitglied arg in Erklärungsnot brachten.
«Wie oft muss Merkel noch gewählt werden, um die Frauenquote der CDU im Alleingang zu erfüllen?», fragte sie zum Beispiel die CDU-Politikerin Julia Klöckner. Diese entgegnete mit einem Lachen: «Wollen Sie kandidieren? Sie schaffen das!» Brugger trocken: «Kann ich auch für eine andere Partei kandidieren?»
Richtig lustig wurde es, als die 23-Jährige die Politiker fragte, was denn der grösste Erfolg der CDU im Jahr 2016 gewesen sei – denn hier gerieten viele der sonst so redegewandten Volksvertreter in Erklärungsnot.
Schlagfertig zeigte sich Brugger, die kürzlich zur Schweizer Kolumnistin des Jahres gewählt wurde, auch im Schwätzchen mit diesem Herren hier:
Brugger: «Haben Sie auch mitgeklatscht minutenlang?»
CDU-Mann: «Ja.»
Brugger: «War das nicht unangenehm, dass man nicht wusste, wann hört man auf zu klatschen?»
CDU-Mann: «Ach das kann jeder selber entscheiden. Jeder ist ein freier Mensch und kann auch selber Pause machen.»
Brugger: «Haben Sie eine Pause gemacht?»
CDU-Mann: «Zwischendurch ja.»
Brugger: «Gut. Klatschen funktioniert ja nur mit Pause, sonst hat man einfach die Hände zusammen.»
2016, was für ein erfolgreiches Jahr für die #CDU! Und dann kommt auch noch @HazelBrugger zum Parteitag. pic.twitter.com/KyWzJH9j3m
— ZDF heute-show (@heuteshow) 10. Dezember 2016
Ganz großartig, die @hazelbrugger bei der @CDU! #HeuteShow
— Ralf Reski (@ReskiLab) 9. Dezember 2016
Oh die @hazelbrugger \o/
— Stefan B. (@My_Consigliere) 9. Dezember 2016
Endlich mal ein frischer Wind in der #HeuteShow !
Die @hazelbrugger ist ja der Kracher 😂 #heuteshow
— Das Julchen (@JuliaLaScherf) 9. Dezember 2016
@heuteshow @hazelbrugger
— birgit battmer-holz (@BBattmer) 10. Dezember 2016
Hazel ist wirklich cool,weiter so,meine Liebe! 👏🏼😊👍🏼
Auch auf Facebook zeigen sich unsere Nachbarn erfreut über den Auftritt der Schweizerin (Mit einigen Ausnahmen natürlich).
Ein User schreibt etwa: «Hazel Brugger finde ich in ihrer Rolle genial. Wie schafft die das, ihr ernstes Pokergesicht zu bewahren, ohne über ihre eigenen Fragen lachen zu müssen?»
Bruggers ZDF-Auftritt im deutschen Fernsehen wurde auch in der Schweiz wahrgenommen. SP-Nationalrat Cédric Wermuth, der offenbar auch reingezappt hat, hätte da so einen Vorschlag – denn heute Abend läuft zum letzten Mal die Schweizer Nachrichtensatire Giacobbo/Müller.
Wenn sich das @SRF fragt, wie man @viktorgiacobbo und @MikeMuellerLate ersetzen könnte... ich hätte da eine Idee. https://t.co/ROqdXqECuc
— Cédric Wermuth (@cedricwermuth) 10. Dezember 2016
Hazel Brugger als Nachfolgerin für das Erfolgsduo Giacobbo/Müller? Giacobbo, der Brugger schon diverse Male in seiner Sendung zu Gast hatte, antwortet:
@cedricwermuth Die Idee ist gut, aber du bist da nicht der erste...
— Viktor Giacobbo (@viktorgiacobbo) 10. Dezember 2016
Fortsetzung folgt bestimmt. Und wir freuen uns drauf. (cma)