Kurt Peldas Artikel in der Weltwoche sorgte im November schweizweit für Schlagzeilen: In der Winterthurer An'Nur-Moschee soll ein Imam zu Mord aufgerufen haben. Kurz daraufhin wurden die zwei mutmasslichen Informanten massiv geschlagen, misshandelt und eingeschlossen, wie am Dienstag bekannt wurde. Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat einen 10-köpfigen Schlägertrupp verhaftet.
Nach den Festnahmen aus dem Umfeld der Winterthurer An’Nur-Moschee beantragt die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft für acht Personen, wie die zuständige Staatsanwältin Susanne Steinhauser am Mittwoch gegenüber TeleZüri bestätigte. Der aktuelle Präsident des Gotteshauses befindet sich laut TeleZüri-Recherchen weiterhin in Haft.
Eine Person wurde heute aus der Haft entlassen. Über den möglichen Verbleib eines Minderjährigen in Haft wollte die Staatsanwältin keine Auskunft erteilen. Ist das nur die Spitze des Eisbergs? Kurt Pelda berichtet im «TalkTäglich» bei Moderator Oliver Steffen über seine Erfahrungen mit der An'Nur-Moschee.
Mit einem brisanten Statement eröffnete Pelda das Gespräch: Er habe mit dem Anwalt der Opfer gesprochen. Die beiden wurden geschlagen und bespuckt, während andere die Misshandlungen mit ihren Videokameras festhielten.
«Einem hat man gedroht, ihm den Kopf abzuschlagen», erzählt Pelda. «Man hat ihm gesagt: ‹Dein Blut ist so dreckig, das vergiessen wir nicht hier in der Moschee, wir schneiden dir den Kopf woanders ab.›»
Es sei höchste Zeit für einen Schlag gegen die radikale Szene, fährt Pelda fort. «Wenn das stimmt, dann sind zwei Menschen in einem Gotteshaus misshandelt worden. Und das können wir in der Schweiz so einfach nicht akzeptieren.»
Für Pelda ist klar, dass nicht der Flüchtling, der die Hasspredigt vorlas, die Verantwortung trug – dafür sei sein Arabisch zu schlecht. Doch «die Predigt ist zu Winterthur-spezifisch, als dass sie jemand aus dem Internet heruntergeladen hat», so Pelda.
Daher seien die wahren Täter wahrscheinlich immer noch auf freiem Fuss. Er selbst sieht nahezu alle Vorstandsmitglieder der An'Nur Moschee als radikal an.
«Die Moschee hat sich deutlich geleert», sagt der Journalist weiter. Man dürfe nicht vergessen, «ein grosser Teil der Moschee-Besucher ist nicht radikal». Auch sie wollen sich von der Szene distanzieren.
Die meisten der zehn Verhafteten seien integriert und könnten Schweizerdeutsch sprechen: «Sie wollen Probleme machen, sie sind sich dessen bewusst und sie hassen unseren Staat», so Pelda.
Daher müsse man härter durchgreifen, um ein Signal zu senden. Auf Integration zu setzen sei in diesem Fall falsch. Er sei selbst bereits aus der Szene bedroht worden und wünscht sich mehr Schutz – dasselbe für die beiden Opfer.