Kurz bevor er das Flugzeug nach Istanbul besteigen konnte, wurde am Dienstag ein knapp 25-jähriger Schweizer am Flughafen Zürich verhaftet. Dies teilte die Bundesanwaltschaft in einer Medienkonferenz am Dienstag Nachmittag mit.
Die Strafverfolgungsbehörden vermuten, der Mann wollte sich in Syrien oder im Irak der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anschliessen. Damit würde er gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierungen Al-Kaida und Islamischer Staat verstossen. Weiter wird ihm die Unterstützung einer kriminellen Organisation zur Last gelegt.
Nach Informationen der Bundesanwaltschaft stammt der Mann aus dem Grossraum Zürich, genauere Angaben wurden nicht gemacht.
Die Bundesanwaltschaft verfolge eine Nulltoleranz-Politik, so Sprecher André Marti an der Pressekonferenz in Bern: Jeder der Bundesanwaltschaft bekannte Dschihadist werde bei der Einreise in die Schweiz oder vor der Ausreise aus der Schweiz verhaftet.
Die Verhaftung des mutmasslichen Dschihad-Touristen erfolgte am gleichen Tag, an dem bekannt wurde, dass ein Schweizer Dschihad-Tourist an der syrisch-türkischen Grenze von der türkischen Polizei verhaftet wurde. Der Schweizer, über den keine genaueren Angaben vorhanden sind, wurde zusammen mit neun weiteren Personen von türkischen Sicherheitsbehörden aufgegriffen.
Mittlerweile ist er wieder in die Schweiz zurückgekehrt, wie das EDA gestern mitteilte. Bei dem Mann soll es sich um ein Mitglied einer Terrororganisation handeln.
In Winterthur machten Ende März Meldungen die Runde, wonach ein 21-Jähriger im Kampf für den IS getötet wurde. Zudem sollen insgesamt drei weitere Winterthurer Teenager nach Syrien gereist sein, um sich der Terrororganisation anzuschliessen.
Weiter informierte die Bundesanwaltschaft, dass die Haft von drei irakischen Staatsbürgern um sechs Monate verlängert wurde. Die drei Männer sind seit März 2014 wegen des Verdachts inhaftiert, Mitglieder der Terrormiliz IS zu sein. Einer der drei Verdächtigen ist rollstuhlgängig.
Zurzeit führt die Bundesanwaltschaft nach eigenen Angaben rund zwei Dutzend Strafverfahren im Bereich des radikalen Dschihadismus. (wst)
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