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Derzeit stehen die Schweizer Grenzwächter im Tessin unter Druck. Kritik von überall prasselt auf sie nieder. Nicht zuletzt auch wegen eines anonymen Briefes von Flüchtlingen, die im Park von Como auf die Einreise in die Schweiz warten.
«Einige von uns haben mündlich um Asyl gebeten, andere taten es schriftlich. Sie schickten alle zurück, auch Minderjährige, Schwangere und Kranke – ohne legalen Beistand», schrieben sie an den Präfekten von Como, Bruno Corda. Weiter war die Rede von Gewaltanwendung, wenn sich die Flüchtlinge weigerten, sich für die Leibesvisitation auszuziehen. Oder von fehlenden Übersetzern, die bei Verständigungsschwierigkeiten vermitteln würden.
Die Vorwürfe will die Grenzwache jetzt nicht mehr auf sich sitzen lassen. Zum ersten Mal nahm diese in Mendrisio (TI) Stellung, wie der Blick schreibt. Vor den Medien erklärten der Kommandant der Tessiner Grenzwache, Mauro Antonini, und Patrick Benz, Verbindungsoffizier vom Bundesamt für Migration, dass jeder Flüchtling angehört werde, sein Gepäck durchsucht und Abdrücke der Zeigefinger genommen würden. Die Leibesvisitation übernimmt laut Antonini medizinisches Personal. «Wir achten darauf, dass Männer von Männern und Frauen von Frauen abgesucht werden. Das ist das übliche Verfahren.»
Den Vorwurf der Sprachbarriere lassen die beiden nicht gelten. Die Verständigung mit ein paar Wörtern Französisch und Englisch funktioniere gut. Auch ohne Übersetzer. Der Kommandant Antonini sagte weiter: «Viele kommen immer wieder über die Grenze. Die kennen wir schon. Ihr Ziel ist Nordeuropa. Erst wenn sie damit scheitern, wollen sie plötzlich Asyl bei uns. Und wechseln dann ständig ihre Angaben zu Name und Herkunft.»
Oft stimmen die Angaben auch in Bezug auf das Alter nicht. Nur 20 Prozent der in den Ausweispapieren aufgeführten Minderjährigen seien auch tatsächlich unter 18 Jahre alt, wie Antonio Simona, Chef des Empfangszentrums in Chiasso (TI), betonte. Das wisse man, weil: «40 Prozent gestehen später ihre Falschaussagen ein.»
Fest steht in jedem Fall: «Ohne oder mit falschen Papieren geht es zurück nach Italien!», sagt Antonini.
Wegen der Kritik, die in den vergangenen Wochen zunahm, meldete sich letzte Woche bereits Bundesrat Ueli Maurer zu Wort.
Fest steht: Die Lage im italienischen Como ist haarsträubend. Derzeit sind dort ungefähr 500 Flüchtlinge gestrandet. Das sieht am Bahnhof in Como so aus:
(rwy)