In der Kaserne Kloten sind anfangs letzter Woche angeblich 436 Stück Munition für das Sturmgewehr 90, die Standardwaffe der Schweizer Armee, verschwunden.
Offenbar seien die Plomben entfernt und wieder angebracht worden, was auf Diebstahl hindeute, schreibt uns ein watson-user – ein Rekrut, der anonym bleiben will. «Momentan werden Zugführer und Gruppenführer von der Militärpolizei befragt und untersucht», schreibt der Rekrut. «Falls sie nichts finden, wird jeder Rekrut einzeln untersucht.»
Der Hauptmann habe «seelenruhig» reagiert, schreibt der Rekrut. «Wie ein paar sicher schon gehört haben, fehlen uns etwa 400 Schüsse. Da seht ihr was passiert, wenn man die Materialliste nicht korrekt ausfüllt», habe er gesagt. «Er schien die Möglichkeit eines Diebstahls komplett auszuschliessen», sagt der User. Ob die Schüsse verloren oder gestohlen wurden oder ob es sich um einen Fehler in der Buchführung handelt, weiss der Rekrut nicht.
Kommuniziert wurde der Verlust bisher nicht. Armeesprecher Daniel Reist bestätigt auf Anfrage aber den Verlust von Munition. «Die Militärjustiz ermittelt», sagt er. Auch diese bestätigt den Verlust. «Es wird Sturmgewehr-Munition in einem dreistelligen Bereich – zwischen 300 und 500 Stück – vermisst», sagt Sprecher Tobias Kühne. Die Ermittlungen über deren Verbleib würden momentan in alle Richtungen laufen. «Auch ein Diebstahl kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden», sagt er.