Es ist so eine Sache mit den Statussymbolen: Entweder man hat sie oder nicht. Nur: Was zählt eigentlich zu den Statussymbolen? Die schwere, goldene Uhr kann ja beispielsweise für den einen den Gipfel des Erfolgs bedeuten, während der andere darüber angewidert die Nase rümpft.
An der Geschmacksfrage scheiden sich die Geister –was natürlich auch fürs Auto gilt. Der Stern dieses Statussymbols ist eigentlich im Sinken begriffen: Ein eigener Wagen ist einerseits der jüngeren Generation weniger wichtig, andererseits gibt es immer noch viele Lenker, die sich durch ihr Fahrzeug definieren.
Und für jene, denen das Auto heilig ist, sind nicht nur die Marke, die Farbe und die Ausstattung von Bedeutung, sondern auch das Kennzeichen: Was nützt so ein schneidiger Porsche, wenn man nicht auch am Nummernschild erkennt, dass hinter dem Lenkrad ein ganz Wichtiger sitzt?
Gut, dass Kantone wie Zürich frei gewordene Kennzeichen versteigern: Die nächsten kommen noch vor Weihnachten unter den Hammer – das ideale Geschenk für den gelangweilten Bänker, der schon alles hat?
Für ZH 9103 gibt es bisher 14 Gebote, und wer mitbieten will, muss bloss über 9'000 Franken bieten. ZH 823 334 ist dagegen schon für mehr als 20 Franken zu haben – bis jetzt. Den Vogel schiesst aber ein Nummernschild ab, das noch nicht mal mit einer tiefen Zahl punktet: das Kennzeichen ZH 888 888.
Das Höchstgebot? Halt' dich fest: 25'480 Franken. Für eine Schnapszahl. Wer bietet bloss so viel für so wenig Gegenleistung? Wir wissen es nicht – und auch nicht, ob es nicht noch mehr Geld wird. Auktionsende ist ja erst am 21. Dezember um 23 Uhr ...
Update: Ein User hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass den Chinesen die Zahl 8 besonders wichtig ist (mehr bei der «Welt»). Gut möglich, dass ein Asiate derart viel für das Zürcher Kennzeichen geboten hat. Danke für den Hinweis, guggenbu!
(phi)