Schweiz
Wallis

Kein Verbrechen, kein Suizid: Ehepaar im Wallis starb gleichzeitig eines natürlichen Todes

Soulalex VS (googlemaps)
Fundort der Leichen: Soulalex.Bild: Googlemaps

Kein Verbrechen, kein Suizid: Ehepaar im Wallis starb gleichzeitig eines natürlichen Todes

10.01.2017, 13:5410.01.2017, 14:11
Mehr «Schweiz»

Ein im Juni im Walliser Ort Soulalex tot aufgefundenes Ehepaar verstarb eines natürlichen Todes. Zu diesem Schluss kam die Walliser Staatsanwaltschaft nach ihren Ermittlungen. Sie vermutet ein Simultanversterben, ein äusserst seltenes Phänomen.

Bei den Autopsien der Leichname der 83-jährigen Frau und des 61-jährigen Mannes wurde keine Einwirkung von Dritten gefunden, wie der zuständige Staatsanwalt Grégoire Comtesse am Dienstag der Nachrichtenagentur SDA sagte. Er bestätigte damit Berichte der Zeitungen «Le Matin» und «Le Nouvelliste».

Keine Verletzungen, kein Gift

Das Haus des Ehepaars war zudem mit einem Schlüssel von innen verschlossen und die leblosen Körper wiesen keine Schläge oder giftige Substanzen auf. Die Staatsanwaltschaft geht deshalb von einem natürlichen Tod aus, auch wenn die genaue Todesursachen nicht eindeutig geklärt werden konnten.

Die betagte Frau litt unter Diabetes. Der Mann könnte durch einen Epilepsie-Anfall oder einen Herzschlag verstorben sein. Es könnte aber auch sein, dass der Mann den Tod seiner Frau nicht verkraftet habe, sagte der Staatsanwalt.

Ähnlicher Fall 2011

Das Simultanversterben von Ehepaaren wird auch «Philemon und Baucis Syndrom» genannt, in Anlehnung an das Paar aus der griechischen Mythologie, das sich bis zum gleichzeitigen Tod liebte. Solche Fälle sind extrem selten, der Walliser Staatsanwalt Grégoire Comtesse konnte sich an keinen anderen in seiner Laufbahn erinnern.

Einen ähnlichen Fall gab es 2011 im Peseux NE. Dort wurden die leblosen Körper eines älteren Ehepaars gefunden. Bei den Untersuchungen konnte ebenfalls jegliche Anwendung von Gewalt ausgeschlossen werden, worauf von einem Simultanversterben ausgegangen wurde. (whr/sda)

Aktuelle Polizeibilder

1 / 95
Aktuelle Polizeibilder: Lagergebäude durch Brand beschädigt
2.3.2020, Bremgarten (AG): Mehrere Feuerwehren rückten nach Bremgarten aus, nachdem ein Brand in einer Liegenschaft ausgebrochen war. Personen wurden keine verletzt. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
bild: kapo Aargau
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Sauäschnörrli
10.01.2017 14:28registriert November 2015
Ist das stossend wenn ich dass schön finde? 🙈
702
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ylene
10.01.2017 15:27registriert Januar 2016
Ich kann mich den bisherigen Kommentaren nur anschliessen - wirklich eine positive Geschichte und ein schönes Ende für ein Paar. Und ja, man kann also definitiv an einem gebrochenen Herzen sterben. Als meine Grossmutter starb, war mein bisher sehr rüstiger, immer noch bergsteigender Grossvater extrem unglücklich darüber und landete nur wenige Wochen später mit einem Herzinfarkt im Spital, an dem er dann auch starb.
562
Melden
Zum Kommentar
avatar
Miicha
10.01.2017 14:06registriert März 2014
Für ein altes Ehepaar ist es doch eine schöne Art zu gehen. Zusammen. Für die Angehörigen ist es sicher umso schwerer.
542
Melden
Zum Kommentar
5
Eine Stunde und 20 Minuten länger – so war der Stau am Gründonnerstag

Zum Beginn der Osterfeiertage ist es am Donnerstag vor dem Gotthard-Nordportal zu neun Kilometern Stau gekommen. Der Zeitverlust betrug am Nachmittag eine Stunde und 20 Minuten. Auf der Südseite des Gotthards blieb es nach den Schneefällen vom Mittwoch ruhig, Stau gab es im Tessin nur beim Grenzübergang zu Italien in Chiasso.

Zur Story