Schweiz
Wallis

Rechtsextreme treffen sich trotz Verbots in Fully (Wallis)

Rechtsextreme tricksen Polizei aus und treffen sich trotz Verbots im Wallis

07.11.2016, 08:1607.11.2016, 08:38
Mehr «Schweiz»

Trotz Grossaufgebots der Kantonspolizei konnte eine Versammlung von Rechtsextremen im Wallis nicht verhindert werden. So jubelt die Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) auf ihrer Facebook-Seite: «Die Polizei löste die Veranstaltung jedoch auf und die Besucher zogen davon! Nach Hause ging jedoch niemand!»

So konnte das Treffen «dank einer koordinativen Meisterleistung» in Fully im Kanton Wallis durchgeführt werden. Die Polizei hätte bis zum Schluss keine Kenntnis von der Veranstaltung gehabt. 

Das Brisante: Am Samstagabend verkündete die Kantonspolizei Wallis, dass ein Treffen von Rechtsradikalen in Saxon VS verhindert werden konnte. Gegen 80 Polizisten waren beim Grossaufgebot im Einsatz, um die rund 60 Rechtsextremen aus dem Kanton zu vertreiben. Nach der Identifikation seien die Rechtsextremen aufgefordert worden, den Kanton zu verlassen. 

Grund für den Grosseinsatz: Die Waadtländer Regierung hatte am vergangenen Mittwoch die geplante «Konferenz zum Nationalismus» verboten. Auch in den Kantonen Genf und Waadt standen weitere 100 Polizisten in Bereitschaft, denn man rechnete damit, dass die Rechtsextremen ihre Veranstaltung trotz Verbots durchführen wollen. 

Auf Nachfrage von «Blick» bestätigte die Kantonspolizei Wallis: «Das Treffen in Fully fand tatsächlich statt.» Unklar ist, wie viele Rechtsextremisten sich tatsächlich am Alternativort getroffen haben. Die Kantonspolizei geht von maximal etwa 20 Rechtsradikalen aus. Diese jedoch sprechen auf ihrer Facebook-Seite von über 60 Personen, die «den Weg an die Konferenz fanden.» Die Wirtin der Beiz, wo das Treffen kurzfristig stattgefunden hat, kommt auf die gleichen Zahlen wie die Pnos. «Das waren gut 50 bis 60 Personen», sagt sie zu «Blick». 

Wie der «Blick» weiter schreibt, könnte das Versteckspiel der Rechtsextremen juristische Folgen haben. Die Staatsanwaltschaft sei bereits informiert, erklärt die Kantonspolizei Wallis. (gin)

Das Grossaufgebot der Walliser Polizei in Saxon VS:

1 / 13
Walliser Polizei verhindert Treffen von Rechtsextremen in Saxon
Polizeiaktion gegen Rechtsextreme in Saxon VS
quelle: keystone / sedrik nemeth
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Experte fällt klares Urteil zu Wolfsjagd in Russland von St.Galler-Wildhüter
Die Reise nach Russland zweier St.Galler Verwaltungsangestellter, finanziert mit Steuergeldern, sorgte für hitzige Diskussionen. Nun liegt SRF der Reisebericht vor. Ein Wolfsexperte hat ihn analysiert – für ihn ist der Fall klar.

Gemeinsam mit einem Wildhüter hat der Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St.Gallen in Russland an einer Wolfsjagd teilgenommen. Ende Januar genehmigte der zuständige Regierungsrat Beat Tinner die fünftägige Reise. Das sorgt für heftige Diskussionen bei Tierschutzorganisationen und in der Politik – auch weil die Reise in der steuerfinanzierten Arbeitszeit stattfand. Die Kosten für die Reise hätten die beiden Teilnehmer jedoch selber getragen, das Department habe bloss die Arbeitstage dafür zur Verfügung gestellt, präzisiert Tinner.

Zur Story