Der Weg in Richtung Süden ist dieses Jahr für Autofahrer besonders lang. Das schöne Wetter im Tessin lockt Tausende auf die Strasse. Erschwerend kam am Donnerstag ein Unfall im Seelisbergtunnel der A2 dazu, der den Verkehr schon weit vor dem Gotthard stoppte.
Der Selbstunfall eines Personenwagens ereignete sich um 16.15 Uhr in der Röhre Richtung Gotthard/Süden, kurz vor dem Tunnelausgang bei Seedorf UR. Die 64-jährige Automobilistin wurde beim Unfall schwer verletzt, wie die Urner Kantonspolizei mitteilte.
Die Frau musste durch die Feuerwehr aus dem Fahrzeug geborgen werden. Sie wurde anschliessend mit einem Helikopter der Rega in ein Spital geflogen. Ihr Auto erlitt Totalschaden. Die Tunnelröhre war danach noch bis 19 Uhr gesperrt.
Reisenden wurde empfohlen, über die A13 - die San Bernardino-Route - oder über die Axenstrasse auszuweichen. Als Folge des Unfalls schrumpfte der Stau vor dem Gotthard-Strassentunnel in Göschenen UR gegen Abend vorerst von 6 auf 3 Kilometer.
Beim Passieren des Gotthard-Strassentunnels war aber in jedem Fall Geduld gefragt. Schon in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatte sich der Stau erst nach Mitternacht aufgelöst. Um 6 Uhr am Donnerstagmorgen bildeten sich neue Kolonnen, die den ganzen Tag anhielten, wie Viasuisse mitteilte.
Das Stauende wird am Donnerstagabend - wenn überhaupt - erst weit nach Mitternacht erwartet. Es könne sein, dass sich der Stau in der Nacht auf Karfreitag nur gerade zwischen 3 und 5 Uhr kurz auflöse, schrieb Viasuisse. Spätestens um 6 Uhr am Freitagmorgen werde der Verkehr vor dem Nordportal erneut zum Erliegen kommen.
Bereits um 7 Uhr am Freitagmorgen erwartete Viasuisse erneut Staus von über 8 Kilometern Länge. Bis um 15 Uhr des Karfreitags könnten Reisende Blechkolonnen über 10 Kilometer erwarten. Um 19 Uhr dürfte der Ansturm Richtung Süden vorbei sein und der Verkehr wieder flüssig rollen.
Es lohne sich vom Wetter her gesehen durchaus, über die Ostertage in den Süden zu fahren und den Osterstau in Kauf zu nehmen, schreibt der Wetterdienst MeteoNews. Im Süden gebe es von Karfreitag bis Ostermontag viel Sonne und tagsüber warme Temperaturen zwischen etwa 20 und 23 Grad.
Im Norden dagegen ist es von Karsamstag bis Ostermontag sehr wechselhaft mit gelegentlich etwas Sonne und im Flachland vereinzelten Regengüssen. Dies wirkt sich auch auf die Temperaturen aus. Von Samstag bis Montag prognostiziert MeteoNews im Osten etwa 12 bis 14 Grad, im Westen 14 bis 17 Grad.
Die Schneefallgrenze fällt am Samstag auf etwa 1500 bis 1700 Meter und am Sonntag und Montag sogar auf 1000 bis 1300 Meter. Grund für für die Wettersituation sind nordwestliche Höhenwinde. Dabei gerät der Süden in den Schutz der Alpen und profitiert zeitweise auch von Nordföhn. (sda)
Im Norden ist hingegen mit sehr durchwachsenen Ostertagen zu rechnen. Noch am freundlichsten dürfte es dabei am Karfreitag sein, vor allem gegen Westen zu scheint oft die Sonne. Von Karsamstag bis Ostermontag ist es dann sehr wechselhaft mit gelegentlich etwas Sonne und im Flachland vereinzelten Regengüssen.
Entsprechend sind die Temperaturen auch leicht tiefer. So dürfte es im Osten am Freitag etwa 16 bis 17 Grad und im Westen 18 bis 19 Grad geben. Danach erwarten wir von Samstag bis Montag im Osten etwa 12 bis 14 Grad und im Westen 14 bis 17 Grad.
Entlang der Alpen sind die Schauer dagegen insbesondere bis Sonntag etwas häufiger, wobei die Schneefallgrenze am Samstag etwa auf 1500 bis 1700 Metern und am Sonntag und Montag auf 1000 bis 1300 Metern zu liegen kommt. Insgesamt dürfte es über die Ostertage zudem im Osten etwas weniger Sonne als im Westen geben, da der Osten etwas näher an den nördlich von uns durchziehenden Tiefdruckgebieten und den dazugehörenden Fronten liegt.
Nach Ostern ist die Wetterentwicklung noch unsicher, vieles deutet aber auf sehr kühles Wetter mit möglicherweise Schneeschauern bis in tiefe Lagen hin. Auch Frost könnte zum Thema werden, was aufgrund des weit fortgeschrittenen Standes der Vegetationsentwicklung sehr problematisch wäre. (whr)