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Liebe Frauen, ihr wollt den gleichen Lohn wie Männer? Dann Finger weg von diesen Branchen!

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Liebe Frauen, ihr wollt den gleichen Lohn wie Männer? Dann Finger weg von diesen Branchen!

Die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau haben von 2010 bis 2014 zwar abgenommen. Frauen verdienen aber im Durchschnitt immer noch 1500 Franken weniger als Männer. In welchen Branchen, in welchen Positionen und sogar mit welchem Zivilstand Frauen die grössten Lohnnachteile erfahren, zeigt die folgende Auflistung. 
07.03.2017, 12:0508.03.2017, 13:20
Helene Obrist
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1 Ab in den öffentlichen Sektor!

Untersucht man die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in den verschiedenen Sektoren, offenbaren sich weitere Differenzen. Frauen, die vom Staat angestellt sind, verdienen – mit gleichem Ausbildungsniveau, Alter und beruflicher Stellung wie ihre männlichen Pendants – im Schnitt 6,9 Prozent weniger. 

Im privatwirtschaftlichem Sektor sind die Lohnunterschiede noch grösser. Hier verdienen Frauen rund 7,5 Prozent weniger als Männer. 

A leather craftswoman works on a Hermes luxury good displayed during the "Hermes hors les murs" (Hermes outdoors) event in Paris, France, November 18, 2016. REUTERS/Christian Hartmann
In der Lederindustrie sind Frauen klar im Nachteil. Eine Dame stellt in Handarbeit eine Luxushandtasche des Modelabels Hermès her. Bild: CHRISTIAN HARTMANN/REUTERS
Zur Methodik der Lohnstrukturanalyse
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien (BASS) beauftragt, eine vergleichende Analyse der Löhne von Frauen und Männern durchzuführen.

Ziel der Studie war es, anhand von statistischen Daten aufzuzeigen, wie sich die Lohnsituation zwischen Frauen und Männern im Jahr 2014 unterscheidet. Die Ergebnisse basieren auf den Angaben von rund 3,6 Millionen Erwerbstätigen in der Schweiz, darunter gut 43 Prozent Frauen. Dabei interessiert vor allem die unerklärte Lohndifferenz. Das heisst jene Differenzen, die nicht von objektiven Faktoren wie Unterschiede im Bildungsniveau, Alter, Berufswahl, berufliche Stellung und Branchenzugehörigkeit erklärt werden können.

2 Finger weg von der Textil-Industrie!

Am grössten sind die unerklärten Lohndifferenzen in der Textil- und Lederindustrie. Frauen verdienen dort rund 14,6 Prozent weniger als Männer. Dicht dahinter folgt das verarbeitende Gewerbe/Industrie (13,1%) und der Maschinen- und Gerätebau, wo Frauen 12,7 Prozent weniger verdienen. 

3 Ab in die Wasserversorgung!

Am kleinsten sind die Lohnunterschiede in den Bereichen Wasserversorgung/Abwasser/Abfallentsorgung, wo Männer lediglich 3,8 Prozent mehr verdienen. Dicht dahinter liegt die Energieversorgung (4,6%) und Berufe im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung. 

4 Möglichst weit weg von der Ostschweiz!

Auch regional gibt es zahlreiche Unterschiede. In der Genferseeregion liegt die Lohndifferenz am tiefsten, hier verdienen Männer lediglich 5,7 Prozent mehr als weibliche Angestellte. In der Ostschweiz hingegen sind die grössten Unterschiede zu finden: Weibliche Erwerbstätige verdienen rund 10,1 Prozent weniger als ihre männlichen Mitarbeiter. 

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Ist zwar ganz nett da, aber als Frau verdient man in der Ostschweiz bedeutend weniger als als Mann. Bild: KEYSTONE

5 Werdet Technikerinnen!

Weibliche Angestellte, die eine praktische Tätigkeit ausüben, also beispielsweise im Verkauf, in der Pflege oder in der Administration arbeiten, verdienen im Schnitt 8,8 Prozent weniger als männliche. Mehr Lohn gibt es hingegen für Technikerinnen, die ein grosses Wissen in einem Spezialgebiet aufweisen. Hier besteht der geringste Lohnunterschied – es sind nämlich nur 6,1 Prozent weniger Lohn für Frauen. 

6 Arbeitet mehr als 50 Prozent!

Auch in Bezug auf das Arbeitspensum gibt es beachtliche Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern. Frauen die zwischen 20 und 49 Prozent arbeiten verdienen 8,9 Prozent weniger im Monat als Männer. Am geringsten ist die Lohndifferenz bei einem Pensum von 50 bis 89 Prozent. 

A wedding cake with the bridal couple from a 3D-printer at the wedding exhibition in Zurich, Switzerland, pictured on January 9, 2016. (KEYSTONE/Christian Beutler)

Das Hochzeitspaar aus dem 3d Druc ...
Wer als Frau ledig bleibt, verdient nur 3,3 Prozent weniger als Männer.Bild: KEYSTONE

7 Heiratet nicht!

Ebenfalls untersucht wurden die Lohnunterschiede in Bezug auf auf den Zivilstand. Verheiratete Frauen verdienen rund 8,7 Prozent weniger als männliche Angestellte. Ist man hingegen weiblich und ledig, beträgt der Unterschied nur 3,3 Prozent. 

8 Keine Kaderposition übernehmen!

Je höher die berufliche Stellung einer Frau ist, desto grösser sind auch die Lohndifferenzen gegenüber der männlichen Mitarbeitern. Frauen im oberen Kader verdienen 11,9 Prozent weniger als Männer. Haben sie jedoch keine Kaderfunktion inne, beträgt der Lohnunterschied «nur» 7,1 Prozent.

9 Tipp zum Schluss:

Ein Rat zum Schluss: Am besten verkleidet ihr Euch, liebe Frauen, beim nächsten Vorstellungsgespräch einfach als Mann. Denn dann gibt's im Durchschnitt – unabhängig von Branche, Berufsstellung und Zivilstand rund 18,1% Prozent mehr Lohn. 

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Frauen-Themen, Feminismus, Sexismus, Gesellschaft

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83 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Maragia
07.03.2017 13:52registriert April 2016
Warum stellt denn noch jemand Männer ein?
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Shabina
07.03.2017 12:59registriert Oktober 2015
Ist der Mutterschaftsurlaub, Militärersatz und das Rentenalter mitgerechnet?
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Daenerys Targaryen
07.03.2017 12:43registriert Mai 2016
Sollte man nicht den Job machen den man liebt? Oder nur des Geldes wegen? Ich denke solange der Lohn bei deinem Lieblingsjob stimmt, sollte es dich nicht davon abhalten ihn auszuüben. Job über Lohn ist meine Devise.
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