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Taxifahrer sind sauer auf Uber und protestieren in Schweizer Städten

Protest in Zürich.
Protest in Zürich.
Bild: KEYSTONE

Taxifahrer sind sauer auf Uber und protestieren in Schweizer Städten

28.06.2016, 16:4828.06.2016, 16:57
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Knapp 400 Taxifahrer haben am Dienstag in verschiedenen Schweizer Städten gegen den Fahrdienstanbieter Uber protestiert. In Autocorsos fuhren sie durch die Strassen von Zürich, Basel und Genf, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Protest auf dem Messeplatz in Basel.
Protest auf dem Messeplatz in Basel.
Bild: KEYSTONE

In Basel beteiligten sich an der Aktion gegen Uber rund 80 Taxifahrerinnen und -fahrer, wie ein Unia-Sprecher zur SDA sagte. Mit eingeschalteter Warnblinkanlage und vereinzelt auch hupend fuhren sie in einem Corso durch Basel. Verkehrsbehinderungen soll es laut dem Sprecher nicht gegeben haben.

Schwarzarbeit

Eine Delegation fuhr zudem vor dem Spiegelhof in der Innenstadt vor, wo der Basler Regierungsrat Baschi Dürr seinen Sitz hat. Dem Justiz- und Sicherheitsdirektor wurde ein Brief überreicht, in welchem er und die Regierung aufgerufen werden, gegen Uber vorzugehen.

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Mit dem Brief wurde Dürr ein Dossier übergeben, das belegen soll, dass in Basel systematisch illegaler Personentransport stattfindet, wie dies die Observation von Uber-Fahrerinnen und -Fahrern ergeben habe. Uber müsse nun zur Rechenschaft gezogen werden für Anstiftung zur systematischen Schwarzarbeit und illegalem berufsmässigem Personentransport.

Untätigkeit der Behörden

In Zürich fuhren am Nachmittag rund 30 Taxis in einem Autocorso durch die Stadt. Anlass für die neuerliche Aktion sei die Untätigkeit der Behörden in Zürich, sagte Christof Zellweger von der Taxiunion Zürich.

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Bild: KEYSTONE

Tagtäglich würden die Zürcher Taxis massiv konkurrenziert durch das amerikanische Unternehmen, das sich nicht an die lokalen Gesetze halte. Die Missstände seien den zuständigen Behörden bekannt, aber es werde nichts unternommen, kritisierte Zellweger.

Die Taxibranche hatte im Mai verlangt, Uber müsse in der Schweiz verboten werden, solange sich der Fahrdienstanbieter über Gesetze hinwegsetze. Taxifahrer beklagen seit dem Markteintritt von Uber empfindliche Umsatzeinbussen.

Der Konkurrenzkampf unter den Fahrdiensten beschäftigt inzwischen auch den Bund. Mitte Juni hat der Nationalrat eine Motion angenommen, die verlangt, dass die Regeln für berufsmässige Personentransporte an die neuen Technologien angepasst werden. Damit sollen die Taxifahrer gleich lange Spiesse wie Uber erhalten. Der Bundesrat erklärte sich bereit, den Auftrag entgegenzunehmen. (whr/sda)

Fahrdienst Uber

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Fahrdienst Uber
Die Taxi-App Uber ist u. a. in Zürich, Genf und Basel aktiv.
quelle: keystone / steffen schmidt
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gaspadin
28.06.2016 17:57registriert Juni 2016
Liebe Uber,

Wie heisst es doch so schön:
"Viel Feind, viel Ehr."
Mach weiter so!

Gruss,
Ein libertärer Geist
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Nubotronic
29.06.2016 08:29registriert Januar 2016
Liebe Taxifahrer
Ich bin auch der Meinung das Uber nicht ganz gesetzeskonform handelt und div. Vorteile nutzt (Gesetze, Sozialleistungen, Steuern etc.). Dies ist sicher ein wichtiger Punkt.
Jedoch wer hat diese Veränderung überhaupt so beschleunigt? Das sind ihr, liebe Taxifahrer. Mit untransparenten Preisen, unflexiblem/unfreundlichen verhalten und wegweisen des Fahrgastes da "die Strecke für euch nicht lohnt" habt ihr euer eigenes Grab gegraben. Bei Uber ist auch nicht alles besser, jedoch ist dort die Kundenorientierung um Meilen weiter.
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.....
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Meet The Mets
29.06.2016 08:34registriert Juni 2016
Ich fahre Uber, weil die mich nachts um 1 nicht am HB stehen lassen, weil ich nur 3 km fahren will.
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