Dass Handy-Oberflächen nicht besonders hygienisch sind, ist allgemein bekannt. Das kann aber auch zum Problem werden. Besonders dann, wenn es sich um die Mobilgeräte von Ärzten und Krankenhauspersonal handelt.
Eine amerikanische Studie hat die Handy-Displays von Spitalangestellten genauer unter die Lupe genommen: Auf praktisch jedem Handy fanden sich pro Quadratzentimeter 3895 Bakterien. Das sind 84 mal mehr als auf einem Toilettensitz. Unter den Bakterientypen wurden auch diverse gefunden, die gegen Antibiotika resistent waren.
Eine der grössten deutschen Krankenkassen ruft nun zur Vorsicht auf: «Ärzte und Pflegekräfte sollten sich unbedingt an die Hygienevorschriften halten», erklärt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern. «Kaum jemand vom Klinikpersonal reinigt und desinfiziert sein Mobiltelefon regelmäßig. Dadurch werden die Patienten gefährdet.»
Das hiesige Bundesamt für Gesundheit stellte fest, dass jährlich etwa 70'000 Menschen an einer Spitalinfektion erkranken. Davon verlaufen etwa 2000 tödlich. Die Zahl der Todesfälle könne durch konsequente Hygienemassnahmen in Spitälern drastisch verringert werden, da sind sich Experten sicher.
«Die Mitarbeitenden werden aufgefordert, sich vor jedem Patientenkontakt und nach der Benützung des Mobiltelefons die Hände zu desinfizieren, was alle relevanten Bakterien abtötet.», sagte Claudio Jörg, Kommunikationsbeauftragter des Universitätsspitals Zürich (USZ) auf Anfrage. auf Anfrage. Zudem werde die Händehygiene kontinuierlich thematisiert und geschult. (ohe)