«Boah! Das Haus kostet im Fall eine Million!» – ein Satz aus meiner Kindheit. Das war vor 30 Jahren.
Der Spruch hat auch heute noch Gültigkeit. Doch seine Bedeutung ist gegenteilig. Zeigten wir uns vor 30 Jahren noch tief beeindruckt von einem «Millionenhaus», sind wir heute überrascht, ein solches Schnäppchen vorzufinden. Wenigstens in der Stadt Zürich. Laut Wüst&Partner liegt der durchschnittliche Verkaufspreis eines Hauses hier mittlerweile bei 2.4 Millionen Franken – schweizweit liegt er bei 900'000. In dem Sinn folgt nun das ironiefreie Spiele-Quiz: Errate den Immobilienpreis!
Unser erstes Rate-Objekt steht an der Salvatorstrasse gleich in der Nähe der offenen Rennbahn in 8050 Zürich-Oerlikon. Es wurde vor ein paar Wochen auf diversen Immobilien-Portalen feilgeboten.
Die Eckdaten:
Das Haus befindet sich in einem sehr guten und gepflegten Zustand. Einziehen ist nach ein paar Malerarbeiten sofort möglich. Erst kürzlich wurde eine neue Heizung installiert. Die Nasszellen sind schlicht, aber praktisch, die Einbauküche zwar nicht mehr State of the Art, tut's aber noch ein paar Jahre. Die Bausubstanz ist für das Alter hervorragend.
Das Haus steht frei und besitzt einen tollen Garten mit Sitzplatz. Dank einer Sonderregelung kann ausgebaut werden – auf der einen Seite bis 0,5 Meter an den angrenzenden Weg. Kommt es zur geplanten Umzonung, darf der Käufer eine Etage aufstocken. In der Nähe befindet sich ein Schulhaus.
Mit 100 Quadratmetern Wohnraum ist das Haus klein bis mickrig. Im Keller sind ein paar Wände von Schimmel befallen. Einbauschränke existieren nicht, was den sowieso schon beschränkten Wohnraum zusätzlich belastet. Einkaufsmöglichkeiten und ÖV sind für städtische Verhältnisse eher weit entfernt.
Das Haus wurde im Bietverfahren verkauft – das bedeutet, dass die Partei den Zuschlag erhielt, die nach zwei Bietrunden das höchste Angebot unterbreitete. Dieser Betrag ist uns nicht bekannt. Was wir aber kennen, ist die Verhandlungsbasis. Der Tiefstpreis quasi, mit dem die Versteigerung begann.
Und nun zu unserer Frage:
Für die Antwort auf die Bombe klicken.
Wie bereits erwähnt, kennen wir den tatsächlichen Verkaufspreis nicht. Aus Gründen der Vertraulichkeit dürfen wir auch das genaue Höchstgebot nach der ersten Bietrunde (von dem wir Kenntnis haben) nicht veröffentlichen. Soviel darf aber verraten werden: Der Betrag bewegt sich in der Region des Preises für diese 6-Schlafzimmer-Villa mit grosszügigem Umschwung in Warren, NY, USA.
Das nächste «renovationsbedürftige Bijou» (O-Ton Verkaufsbeschreib) steht an der Guggachstrasse beim Milchbuck.
Die Wohnfläche ist grosszügig, die Lage in der Stadt könnte für Familien besser fast nicht sein: Schulhaus in der Nähe, ruhige Strasse, Einkaufsmöglichkeiten wenige Meter entfernt, ebenso die ÖV (Bucheggplatz, Guggach & Milchbuck). Tennis-, Fussball- und Spielplatz befinden sich gleich um die Ecke.
Das Haus ist renovationsbedürftig, die Küche aus den 70ern, ein Bad mit altbackenen rosafarbenen Fliesen versehen. Ausserdem handelt es sich um ein Reihen-Eck-Einfamilienhaus. Viel Spielraum für Aus- oder Umbauten gibt es nicht. Der Garten ist klein, die Garage im Keller fast noch kleiner und vor allem nur von aussen betretbar.
Das Haus wird an den Höchstbietenden verkauft.
Für die Antwort auf die Bombe klicken.
Ja, sorry. Uns ist die Puste zu früh ausgegangen. Nun aber zu etwas Erfreulicherem – was man nämlich anderswo für diesen Preis bekommt. Zum Beispiel in Rio: Eine ganz und gar nicht renovationsbedürftige 4-Schlafzimmer-Villa mit 450 Quadratmetern Wohnraum und Pool und Sicht aufs Meer und Fitnessraum und Sauna mit Eisbad und Pizzaofen und sonst noch so Sachen.
Das dritte und letzte Rateobjekt steht ebenfalls im Kreis 6 und zwar am Laubiweg. Es wurde vor einigen Monaten ausgeschrieben.
Der Estrich wurde ausgebaut und bietet einen interessanten Ausblick auf den Prime Tower und das umliegende Gebiet. Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und ÖV befinden sich in nächster Nähe.
Die letzten Renovationen stammen aus den 70er-Jahren (Fenster, Fassade, Ausbau des Estrichs, Nasszellen). Seither wurden nur noch die Unterhaltsarbeiten gemacht, einzig die Gasheizung und der Boiler wurden 1996 neu installiert.
Das Prädikat «renovationsbedürftig» ist stark untertrieben. Die Küche war in einem derart schlechten Zustand, dass die Geräte herausgerissen wurden. Laut den Verkäufern bedarf die Immobilie einer Totalsanierung, welche zwischen 400'000-500'000 Franken kosten dürfte.
Das Haus wurde im Bietverfahren verkauft. Uns ist nur die Verhandlungsbasis bekannt.
Für die Antwort auf die Bombe klicken.
Addiert man die Renovationskosten (450'000), kommt man auf stolze 1'700'000 Franken für das bezugsfertige Eigenheim. Für denselben Preis kriegt man in Illinois diese Frank-Lloyd-Wright-Villa.