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«Problemwolf» tötet Schafe in Zürich und Schaffhausen

Entwicklung der Wolfs-Population

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Entwicklung der Wolfs-Population
Die Karte zeigt die Wolfspräsenz im Jahr 2016. M (plus Kreis) steht für einen männlichen Wolf, F (plus Dreieck) für einen weiblichen, W (plus Quadrat) für einen Wolf unbekannten Geschlechts. W (plus Stern) verzeichnet Hinweise oder Sichtungen ohne Nachweis, P (plus Raute) ein Welpen.
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«Problemwolf» tötet Schafe in Zürich und Thurgau

20.04.2017, 14:4820.04.2017, 15:00
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Der als «Problemwolf» bekannt gewordene Wolfsrüde M75 hat im Kanton Thurgau mehrere Schafe getötet. Das haben DNA-Proben ergeben. Derselbe Wolf war zuvor bereits in anderen Kantonen durch Schafrisse aufgefallen.

Die Ende Februar und Anfang März in der Region Hohentannen getöteten Schafe wurden von einem Wolf italienischer Abstammung gerissen, wie die Thurgauer Fischerei- und Jagdverwaltung am Donnerstag mitteilte. Der Nachweis erfolgte anhand einer genetischen Analyse einer Speichelprobe.

Italienischer Wolf

Das Tier ist der Wolfsrüde mit der Bezeichnung M75. Dasselbe Tier hat Anfang März auch im Kanton Zürich ein Schaf gerissen. Der Wolf M75 stammt entgegen den Erwartungen nicht von den Wölfen im Calanda ab, wo seit mehreren Jahren ein Rudel besteht, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Erstmals war M75 im Januar 2017 in Südbünden und im Februar 2017 im Tessin nachgewiesen worden.

Schwyzer bleiben cool

Auch im Kanton Schwyz beschäftigt der Wolf die Menschen, bringt die Behörden aber nicht aus der Ruhe. Die dortigen Behörden setzen im Umgang mit dem Wolf künftig vor allem auf einen SMS-Warndienst für Landwirte, ein Notfallset mit Zäunen, einen Herdenschutzhund und auf Beratungen.

Im Kanton Schwyz war der Wolf 1794 ausgerottet worden. Seit 2009 streiften aber nachweislich mehrmals wieder Exemplare durch den Urkanton, zuletzt 2016. Am Donnerstag informierte die Schwyzer Regierung über ihre Strategie im Umgang mit dem Raubtier.

Prävention

Der Kanton wolle mit Information, Prävention und Unterstützung der Wolfspräsenz Rechnung tragen, heisst es in einer Mitteilung. Im Vordergrund stehen Massnahmen, die teils bereits in Kraft sind. Sie sollen auch weiterhin ermöglichen, dass der gesetzliche Schutz des Wolfs mit den Sicherheitsinteressen der Bevölkerung und der Nutztierhalter vereinbart werden könne.

Die Schwyzer Behörden erinnerten angesichts des emotionalen Themas zudem an die Verhältnismässigkeit. Nicht immer würden Wahrnehmung und Fakten übereinstimmen. So sei es im Kanton Schwyz im vergangenen Jahr trotz mehrmaliger Sichtungen eines Wolfs zu keinen Schäden an Nutztieren gekommen. Die Wolfspräsenz habe ausserdem bisher keinen nachweisbaren Einfluss auf den Wildtierbestand im Kanton gehabt. (whr/sda)

Wolfsrudel im Wallis

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Wolfsrudel im Wallis
In einem abgelegenen Teil des Augstbordgebietes abseits von Siedlungen, Wanderwegen und Infrastrukturen ist es der Gruppe Wolf Schweiz (GWS) gelungen, das dortige Wolfsrudel mehrfach mittels Fotofallen und Direktbeobachtungen nachzuweisen.
(Bild: Gruppe Wolf Schweiz GWS)
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nila
20.04.2017 15:42registriert September 2015
"Problem Mensch" nimmt dem Wolf sein Revier weg und beschwert sich das er auch Platz braucht.
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Fabio74
20.04.2017 17:38registriert März 2016
Korrekt wäre Problembauern schützen ihre Schafe nicht und kassieren dennoch Subventionen.
Der Wolf holt sich leichte Beute
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