Im September nimmt das neue 118 Meter hohe Kornhaus der Swissmill seinen Betrieb auf: Der höchste Getreidespeicher der Welt, liegt mitten in Zürich direkt an der Limmat und nahe des Escher-Wyss-Platzes.
Über das Bahngleis erfolgt täglich die Anlieferung von etwa 1000 Tonnen Korn. Der Zug, der den Escher-Wyss-Platz passiert, besteht aus bis zu 17 Wagen. Das Korn, das etwa je zur Hälfte aus dem In- und Ausland stammt, wird aus den Getreidesammelstellen der Schweiz und Getreidezentren angeliefert.
Umgekehrt verlassen täglich zwei bis vier Wagen mit verpacktem Mehl und zusätzliche Waggons, gefüllt mit Kleiepellets, den Sihlquai. Das sind rund 100 Tonnen täglich. Der Rest wird mit Lastwagen transportiert. Abnehmer sind einerseits die Coop-Bäckereien, andererseits die Backindustrie sowie Detailhändler. Insgesamt verarbeitet Swissmill in Zürich jährlich rund 200'000 Tonnen Getreide.
Im Inneren des neuen Kornhauses werden in 44 Zellen je 600 Tonnen Weizen oder Roggen gelagert. Über ein Becherwerk – unzählige Becher an einem endlos umlaufenden Fördergurt – gelangt das Korn nach dem Entladen senkrecht nach oben und wird danach über ein Rohrsystem in die einzelnen Zellen verteilt. Die Entladeanlage kann pro Stunde 200 Tonnen ins Silo befördern.
Einmal verteilt, bleibt das Getreide zwischen einer Woche und einem Jahr in der Silozelle, bevor es verarbeitet wird. «Unsere Kunden erwarten von uns, dass das Produkt respektive die Qualität immer gleich ist – egal wie die Ernte ausfällt», sagt Eigenmann. Dies wird dank der Grösse der Silo-Anlage möglich: Das Korn aus den verschiedenen Zellen wird vor dem Mahlen entsprechend zusammengemischt.
Swissmill beschäftigt 75 Mitarbeiter. Davon sind 35 Müller. Jährlich werden zwei bis drei Lernende ausgebildet. Auf dem Areal von Swissmill in Zürich stehen insgesamt vier Silos. Zudem werden zwei Mühlen für Weichweizen, je eine für Durum- beziehungsweise Hartweizen, Mais und Hafer sowie eine Spezialmühle betrieben. (whr/sda)